Nach dem Mega-Stau am Samstag steht am Sonntag der Verkehr wieder vor dem Gotthard. Vor dem Nordportal staute sich der Verkehr am frühen Sonntagmorgen bereits wieder auf 5 Kilometern. Reisende mussten mit Wartezeiten von rund einer Stunde rechnen, schrieb der TCS auf Twitter.
Kurz nach 10 Uhr wurde zudem die Autobahn Richtung Süden auf der Höhe Erstfeld gesperrt. Grund dafür waren laut TCS «Tiere auf der Fahrbahn».
Julian Mosimann, Pikettoffizier von der Kantonspolizei Uri, erklärt auf Anfrage von Blick: «Um ca. 9.45 Uhr erhielten wir mehrere Meldungen, dass sich in der Nähe der Autobahnein- und Ausfahrtspuren bei Erstfeld ein Reh oder Rehbock auf der Fahrbahn befindet.» Es seien sofort mehrere Patrouillen ausgerückt, um das Tier zu suchen. Ebenfalls vor Ort war ein Wildhüter mit einem Schweisshund. Die Autobahn wurde dafür rund für eine Viertelstunde in beide Richtungen gesperrt. Das gesuchte Tier konnte indes nicht ausfindig gemacht werden. Um 10.15 Uhr wurde die Autobahn in beide Fahrtrichtungen wieder für den Verkehr freigegeben.
Auch auf dem Rückweg gehts am Sonntag bereits mit langen Wartezeiten los. Kurz vor 13 Uhr stauten sich die Autos zwischen Quinto TI und dem Rastplatz Airolo auf einer Länge von zwei Kilometern. Der Zeitverlust wurde vom TCS auf rund 20 Minuten beziffert.
Geduldsprobe am Samstag
Am Samstag hatten Reisende in den Süden besonders starke Nerven gebraucht: Der Stau vor dem Nordportal wuchs zwischenzeitlich auf 20 Kilometer an, wie der TCS auf Twitter mitteilte. Die Wartezeit zwischen Altdorf UR und Göschenen UR belief sich auf bis zu drei Stunden und 35 Minuten!
Am Samstagnachmittag ging der Stau langsam zurück. Es staute sich um 19.30 Uhr noch auf 4 Kilometern Länge, was laut dem TCS-Verkehrsdienst einer Wartezeit von 40 Minuten entsprach. Um 20.30 Uhr registrierte der TCS nur noch einen Mini-Stau von einem Kilometer. Bereits um 6.30 Uhr hatte die Länge der Autokolonne acht Kilometer betragen.
Auch A13 überlastet
Gemäss dem Verkehrsinformationsdienst Viasuisse lohnte es sich für Reisende aus dem Grossraum Zürich und der Ostschweiz bei einer Wartezeit von über einer Stunde, auf die Umfahrung über die San-Bernardino-Route der A13 auszuweichen. Wie Bilder eines Blick-Leserreporters zeigen, staut sich der Verkehr jedoch auch auf der A13 in Domat/Ems.
Eine Blick-Leserin, die vom Süden in den Norden unterwegs war, berichtete, wie schlimm die Situation war: «Es hat gefühlt Stau vom Gotthard bis zum Limmattalerkreuz.» Wie der TCS um 13.30 Uhr auf Twitter schrieb, hatte es auch vom Süden in den Norden zwei Kilometer Stau.
Es fing schon am Freitag an
Am Freitagvormittag hatte es einen ersten Stau von vier Kilometern Länge gegeben. Der Gotthard-Tunnel war kurz vor 10 Uhr eine Zeit lang in beide Richtungen gesperrt worden. Das Problem waren aber nicht etwa Klimakleber, sondern technische Probleme.
Aktivisten von Renovate Switzerland hatten am Karfreitag die Zufahrt zum Gotthard-Nordportal blockiert und damit einen Mega-Stau ausgelöst. Nach ihrer Aktion betrug der davor ohnehin schon lange Stau 19 Kilometer! Über drei Stunden mussten sich die genervten Autofahrer gedulden.
Am Samstag gab es bei unseren Nachbarn ebenfalls erhebliche Verkehrsprobleme. In Österreich stauten sich die Autos am Samstag in Salzburg auf der Tauernautobahn bis zu 26 Kilometer vor dem Ofenauer Tunnel. Auch auf der Brennerautobahn A13 Richtung Italien zwischen Innsbruck und Matrei wurden lange Blechkolonnen registriert. In Deutschland kam es an der deutsch-österreichischen Grenze zu Wartezeiten. Betroffen waren vor allem Strecken auf den deutschen Autobahnen 8 und 93. (dzc/man/nad)