Reise nach Rom kostet 190'000 Franken
Uri wird Gastkanton der Vereidigung der Schweizer Garde

Der Landrat Uri hat einen Verpflichtungskredit von 160'000 Franken für die Teilnahme des Kantons Uri als Gastkanton bei der Vereidigung der Schweizer Garde gesprochen. Diese findet 2025 in Rom statt.
Publiziert: 06.09.2023 um 12:39 Uhr
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Aktualisiert: 06.09.2023 um 12:40 Uhr
2021 war Nidwalden Gastkanton bei der Vereidigung in Rom. Schweizer Gardisten begleiteten den festlichen Einzug in Rom von Oberdorf NW aus. (Archivbild)
Foto: URS FLUEELER

Rund 450 Urnerinnen und Urner sollen im Mai 2025 nach Rom zur Vereidigung reisen. Darunter die Mitglieder des Regierungs- und Landrats, Gemeindevertreter und 150 Personen aus der Bevölkerung, wie es im Antrag und Bericht des Regierungsrats hiess. Weiter dürfe ein Chor aus dem Gastkanton die Messe musikalisch begleiten.

Der Gastkanton finanziere jeweils die Reisekosten, einen Apéro für 600 bis 800 Gäste, Honorare für die Musikformationen, Erinnerungsgeschenke an die Garde sowie weitere Posten. Um die Urner Bevölkerung in die Festlichkeiten mit einzubeziehen, plant die Regierung in Uri ein Programm mit grösseren und kleineren Anlässen mit Bezug zur Schweizer Garde auf die Beine zu stellen.

Es bestehe beispielsweise die Möglichkeit, die Vereidigung live zu übertragen und diese den Daheimgebliebenen zugänglich zu machen. Die Begleitanlässe würden aus dem Lotteriefonds bezahlt.

Der Regierungsrat beantragte einen Verpflichtungskredit von 190'000 Franken für die Reise nach Rom. In der Staatspolitischen Kommission wurde der Betrag jedoch mittels eines Minderheitsantrags auf 160'000 Franken gekürzt.

FDP und Mitte kritisieren Ausgaben

Einheitlich für den höheren Kredit von 190'000 Franken sprach sich die SVP aus. Die traditionsreiche Schweizer Garde müsse unterstützt werden, sagte SVP-Landrat Michael von Mentlen. Die Vereidigung solle in einem angemessenen und würdigen Rahmen durchgeführt werden. Den Betrag zu kürzen, sei ein Affront, ergänzte Landrat Walter Baumann.

Die FDP und die Mitte äusserten sich gespalten. Es sei eine Ehre, in Rom mitzuwirken, sagte Bernadette Arnold (die Mitte). «Wir sind aber der Meinung, dass es mit weniger Geld gehen sollte.» Auch sehe die Mitte auch gerne eine finanzielle Beteiligung der Landeskirche.

«Ich glaube, die Sache ist richtig, aber der Zeitpunkt ist einfach ungeeignet», sagte Landrat Ruedi Cattry von der FDP mit Blick auf die finanzielle Lage Uris. «Wir können uns das jetzt nicht leisten.» Man habe später immer noch Gelegenheit als Gastkanton nach Rom zu gehen.

Ebenfalls kritisch eingestellt war die Fraktion der SP und Grünen. SP-Landrätin Nora Sommer argumentierte, dass der Regierungsrat zwar eine ideelle Verbundenheit mit der Schweizer Garde betone. Doch sei es unbestreitbar, dass kaum eine Konfession mehr mit der Garde verbunden sei als die katholische Kirche. Und in der Schweiz herrsche eine Trennung von Kirche und Staat.

«Die Schweizer Garde ist historisch. Der Anlass selber ist es nicht», sagte Landrat Adriano Prandi (SP). Die Feierlichkeiten gebe es erst seit 2004. Auch rief er in Erinnerung, dass der Kanton Luzern als katholischer Kanton den Kredit für die Sanierung der Kasernen der Schweizer Garde mit 71 Prozent abgelehnt hatte. «Ich bezweifle ernsthaft, ob die Urner Bevölkerung diesen Verpflichtungskredit unterstützen würde, wenn sie denn entscheiden könnten.»

In der Schlussabstimmung wurde ein Verpflichtungskredit von 160'000 Franken mit 30 Ja- und 24 Nein-Stimmen und 3 Enthaltungen genehmigt. 39 Landratsmitglieder stimmten für die, 16 gegen die Teilnahme als Gastkanton. Es gab 2 Enthaltungen. (SDA)

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