Über 3 Millionen Franken Schulden
Spielsüchtigem Ex-Pfarrer von Küssnacht SZ drohen drei Jahre Knast

Der ehemalige katholische Pfarrer von Küssnacht SZ, dem vorgeworfen wird, fremdes Geld im Casino verspielt zu haben, soll drei Jahre ins Gefängnis. Die Luzerner Staatsanwaltschaft hat ihn wegen gewerbsmässigem Betrug angeklagt.
Publiziert: 26.11.2021 um 11:57 Uhr
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Aktualisiert: 26.11.2021 um 15:52 Uhr
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Ex-Pfarrer Peter C. verzockte jede Menge Geld im Casino. Um seine Spielsucht zu finanzieren, missbrauchte er unter anderem die Konten der Pfarrei.
Foto: Zvg

Peter C.* (51) nutzte als Dorfpfarrer von Küssnacht SZ die Gutgläubigkeit der Menschen schamlos aus, um seine Spielsucht zu finanzieren.

Nun hat die Staatsanwaltschaft Luzern Anklage erhoben. Der Ex-Pfarrer soll für drei Jahre in den Knast. Neben der Freiheitsstrafe fordert die Staatsanwaltschaft eine fachärztliche Behandlung wegen Spielsucht. Die Anklage lautet auf gewerbsmässigen Betrug, mehrfacher Urkundenfälschung und mehrfacher Veruntreuung. Ein Verhandlungstermin ist noch nicht angesetzt.

Der Fall wird vor dem Luzerner Kriminalgericht verhandelt, weil der erste gemeldete Beschädigte aus dem Kanton Luzern stamme, sagte ein Sprecher auf Nachfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Es hätten sich auch Geschädigte aus anderen Kantonen gemeldet, insgesamt seien am Verfahren rund 70 Personen beteiligt.

Dem ehemaligen Kirchenmann wird vorgeworfen, von Privatpersonen zwischen 2009 bis 2018 arglistig Darlehen bezogen und diese nicht zurückbezahlt zu haben. Zudem soll er unrechtmässig Geld von Konten der Pfarrei für private Zwecke verwendet haben. Er habe das ihm entgegengebrachte Vertrauen in seiner Stellung als Pfarrer bewusst ausgenutzt. Er sei geständig.

Er gab dem Teufel die Schuld

Im Juni 2018 war Peter C. von seinem Amt als Pfarrer zurückgetreten. Grund dafür waren die Schulden, die er wegen seiner Spielsucht aufgehäuft hatte. 2019 reichte er Privatkonkurs ein.

Bereits 2018 wandte sich Peter C. in einem Schreiben an seine Gemeinde und entschuldigte sich. Darin stellte er sich als Opfer des Teufels dar. Er schrieb: «Der Diabolus hat alles ‹zunderobsi› gebracht.» Es tue ihm unendlich Leid, was er getan habe.

Peter C. schaute in dem Schreiben auch auf seine 21 Jahre als Pfarrer in Küssnacht zurück. «Unzählige Gottesdienste durfte ich halten. Über 1000 Kinder habe ich getauft, Hunderte von Brautpaaren verheiratet, um die 1000 Menschen begraben. Freude und Leid durfte ich teilen.» Dabei seien ihm alle Menschen am Herzen gelegen. «Das wird mir fehlen.» (jmh/SDA)

* Name geändert

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