Der Luzerner Treuhänder A. S.* ist in Nizza in Untersuchungshaft genommen worden. Er soll als Strohmann des russischen Milliardärs Sulejman Kerimow Dutzende Millionen Euro gewaschen haben mit Immobiliengeschäften an der Côte d’Azur. Der Oligarch aus Dagestan unterhält eine Stiftung in Luzern und gefällt sich dort als Wohltäter und Unterstützer von Vereinen.
Eine solche Massnahme sei juristisch nicht gerechtfertigt, hiess es am Sonntagabend in einer Mitteilung seines Büro, die sich auf die Untersuchungshaft bezog, die am Freitag begonnen hatte.
Die französische Justiz hatte gegen den am 23. November am Flughafen von Nizza festgenommenen Kerimow - der auch russischer Parlamentsabgeordneter ist - ein Ermittlungsverfahren wegen Geldwäscherei und Steuerhinterziehung eröffnet. Er musste seinen Pass abgeben, eine Kaution von fünf Millionen Euro hinterlegen und darf das Département Alpes-Maritimes nicht verlassen – ist aber auf freiem Fuss.
Das russische Unterhaus verabschiedete nach Kerimows Verhaftung eine Resolution, in der den französischen Behörden eine Verletzung von dessen diplomatischer Immunität gemäss der Wiener Konvention vorgeworfen wird
Kerimow soll Dutzende Millionen Euro Steuerschulden haben
Der Milliardär soll unter falschem Namen mehrere Luxus-Anwesen am Cap d'Antibes in der Nähe von Cannes erworben haben. Aus mit dem Vorgang vertrauten Kreisen hiess es, Kerimow schulde dem französischen Fiskus Dutzende Millionen Euro.
Laut dem US-Magazin «Forbes» steht Kerimow derzeit auf der Rangliste der vermögendsten Russen auf Platz 21, sein Vermögen wird auf umgerechnet gut 6 Milliarden Franken geschätzt. Der 51-Jährige, der aus der Kaukasusrepublik Dagestan stammt, handelt mit Erdöl und Metallen. (SDA)
*Name der Redaktion bekannt