Kulenthiran S. starb an den Folgen einer Explosion – oder er starb an gebrochenem Herzen. Der 45-Jährige war Ende Mai im Lagerraum des Restaurants Steihuis in Kerns OW, als es zu einer folgenschweren Explosion kam. Die Retter fanden die Leiche des Küchenchefs später unter den Trümmern.
Was damals keiner wusste, S. hatte die Explosion selbst verursacht. Und für seine Familie kommt es noch schlimmer. Heute ist klar: Es war kein Unfall. S. nahm sich selbst das Leben. «Wir bestätigen, dass der Koch mit hoher Wahrscheinlichkeit die Explosion selber ausgelöst hatte. Es dürfte sich also um einen Suizid handeln», bestätigt die Staatsanwaltschaft Obwalden eine Meldung von Radio Pilatus.
Damit hätten die Angehörigen des Kochs nicht gerechnet. «Er war ein sehr humorvoller und liebenswürdiger Mensch und bei den Gästen sehr beliebt», sagte sein Schwager Pathmanathan V. (57) noch vor wenigen Wochen zu BLICK. «Kulenthiran gab alles für seine Tochter. Sie studiert in Weissrussland Medizin. Er schickte ihr immer Geld. Wir wissen nicht, ob sie weiterstudieren kann.»
Doch die Tochter war nicht die einzige Liebe des Küchenchefs. In Kerns kursieren Gerüchte, wonach sich Kulenthiran S. aus Liebeskummer das Leben nahm. Daniel von Rotz, Wirt des Steihuis, will das nicht bestätigen.
Laut der «Neuen Luzerner Zeitung» hatte er ein enges Verhältnis zu seinem Angestellten. «Er war zwar alleinstehend und hätte wohl gerne eine Partnerin gehabt. Er hat aber zu mir nie Bemerkungen wegen Liebeskummer gemacht. Im Gegenteil, er hat sich sehr gefreut, dass ihn seine Tochter im Sommer besuchen kommen und er sie uns vorstellen wollte.» Vor zehn Jahren flüchtete S. aus Sri Lanka in die Schweiz.
Seine Tochter hätte ihn dieses Jahr zum ersten Mal hier besucht. (mad)
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