Der Zuger SVP-Kantonsrat Markus Hürlimann (40) trat heute Morgen vor die Medien. Er fühle sich dazu genötigt, weil die Staatsanwaltschaft die Untersuchungen gegen ihn trotz negativer Haaranalyse nicht einstellt.
Erstmals erfährt die Öffentlichkeit, was die einvernommenen Gäste der Landammannfeier gegenüber der Staatsanwaltschaft ausgesagt haben – denn Hürlimann war bei den Befragungen dabei. «Wir haben uns geküsst und sollen zusammen getanzt haben. Dies haben diverse Gäste der Schiffbar zwischen 0.15 und 1.00 Uhr persönlich beobachtet», erzählt Hürlimann, der sich nur noch bruchstückhaft erinnert.
Einige hätten Spiess und ihn darauf angesprochen. Zwischen diesen Gesprächen und dem Moment, als Jolanda Spiess das Restaurant verlassen habe, seien nur etwa 30 Minuten vergangen.
«Jolanda Spiess müsste innerhalb dieser Zeit willenlos gemacht und geschändet worden sein, wieder aufgewacht, sich angezogen haben und ohne fremde Hilfe das Restaurant verlassen haben. Das ist meines Erachtens überhaupt nicht nachvollziehbar», so Hürlimanns Schlussfolgerung.
Weiter sagt er, dass die Zeugen zu keinem Zeitpunkt das Gefühl gehabt hätten, irgendetwas sei erzwungen. Zudem hätten Blut-, Urin- und Haarprobe seine Unschuld bestätigt.
Hürlimann vermutet, dass das Zuger Kantonsspital die Strafverfolgungsbehörden nur aufgrund des von Spiess geäusserten Verdachts informierten und nicht wegen objektiver medizinischer Erkenntnisse.
Hürlimann fordert deshalb, dass man das Verfahren gegen ihn umgehend einstelle. «Ich werde in den kommenden Wochen prüfen, ob und welche rechtlichen Schritte ergreifen werden. Ich bin nicht gewillt, das Ganze auf mir sitzen zu lassen.» (kab)