Er heisst Sebi, ist fünf Monate alt und bereits deutlich über 100 Kilo schwer. Ein Prachtbursche.
«Das Sofa ist eigentlich für die Katzen und Hunde gedacht», sagt Rita Tubbs (73), Leiterin des Hübeli. «Aber Sebi darf natürlich auch drauf.» Als hätte er das verstanden, legt sich Labradorrüde Rico (14) neben Sebi. Normalerweise bringen Tierschützer kranke oder misshandelte Tiere ins Asyl. Dank Spenden können die armen Kreaturen hier in Würde alt werden – neben Katzen und Hunden auch Gänse, Hühner, Ziegen, Esel, Pferde und Minischweine.
Sebi hingegen flog dem Tierasyl quasi zu. Er purzelte nach seiner Geburt auf dem Nachbarsbauernhof den Hang hinunter. Direkt auf das Grundstück des Hübeli und den Pflegern praktisch vor die Füsse.
Sebi wuchs ihnen sofort ans Herz. Eine Helferin kaufte ihn für 500 Franken dem Bauern ab. Sonst wäre er längst geschlachtet worden.
«Vielleicht hat ihn seine Mutter absichtlich über die Krete geschubst», sagt Rita Tubbs. «So rettete sie ihn vor dem Schlachthof. Sie war eine alte und erfahrene Kuh.»
Bloss: Das Tierasyl Hübeli ist nicht für Kühe eingerichtet. «Wir wollten Sebi eigentlich nicht weggeben», sagt Tierpflege-Praktikantin Rahel Gut (16). «Doch nun haben wir für ihn auf dem Gnadenhof Ennetmoos einen Platz gefunden.»
Immerhin: Sicher bis Weihnachten darf Sebi noch auf dem Sofa mit seinen Freunden schmusen.