Volle Betten und viele Beatmungspatienten: Das Spital Schwyz ist wegen der Corona-Pandemie am Anschlag. Die Situation ist derart prekär, dass sich das Spital vergangene Woche mit einem dringlichen Video-Appell an die Bevölkerung gewendet hat. «Es ist so wichtig, dass die Bevölkerung jetzt reagiert. Wir können das als Spital nicht mehr stemmen, wenn die Fallzahlen weiter steigen», sagte Franziska Föllmi, Direktorin des Spitals Schwyz, in der Videobotschaft.
Jetzt attackieren Corona-Skeptiker das Spital und treten im Internet einen Shitstorm los. Auf Google-Rezensionen wird gegen das Spital Stimmung gemacht. Die Vorwürfe der Skeptiker sind haarsträubend. In zahlreichen Bewertungen wird dem Spital «plumpe Angstmacherei» und «Propaganda» vorgeworfen, von «Marionetten des BAG und WHO» ist die Rede. Zudem wird dem Spital unterstellt, dass «normale Erkältungen als Corona-Fälle gezählt werden».
Spital Schwyz reagiert gelassen
Beim Spital Schwyz geht man mit den Anfeindungen gelassen um. «Wir sind uns darüber im Klaren, dass es auch negative Kommentare gibt, gerade bei einem solchen Thema wie Corona. Und es ist auch in Ordnung, dass nicht alle unser Video positiv finden. Viel wichtiger für uns ist, dass unsere Botschaft bei vielen Menschen angekommen ist und sie ihr Verhalten ändern», sagt Nirmala Arthen, Sprecherin des Spitals Schwyz, zu BLICK.
In der Politik wird mit den Corona-Skeptikern wesentlich härter ins Gericht gegangen. «Ich könnte kotzen – selbst wenn ein Spital Alarm schlägt, glauben es diese unfassbaren Holzköpfe nicht. Stattdessen schreibt man negative Bewertungen und versucht, dem Spital so eins auszuwischen», schreibt der Zuger GLP-Fraktionschef Stefan Huber auf Twitter zu einem Screenshot, der die Anfeindungen zeigt.
Corona-Patienten beanspruchen ein Fünftel der Behandlungskapazität
Auf Google sind die Kommentare, in denen gegen das Spital Stimmung gemacht wurde, derweil nicht mehr zu sehen. Der Grund dafür ist unklar. Laut Spital-Sprecherin Arthen wurden sie weder seitens des Spitals gelöscht, noch wurde dergleichen veranlasst.
Die Corona-Situation im Spital Schwyz bleibt weiter angespannt. «Aktuell beansprucht die Betreuung von Covid-19-Patienten rund 20 Prozent der Behandlungskapazität des Spitals», sagt Arthen. Vergangene Wochen waren im Spital Schwyz 22 von 25 Betten auf der Isolationsstation bereits belegt, ebenso wie eins von drei Betten auf der Intensivstation.