Der finanziell angeschlagenen Rotenfluebahn im Kanton Schwyz werden Schulden in Millionenhöhe erlassen. Bund, Kanton und Kantonalbank verzichten auf Forderungen, zudem hat die Bahn 3,5 Millionen Franken bei Privaten eingesammelt, um ihre Bilanz zu entlasten.
Wegen Bau-Mehrkosten kam es bei der Bergbahn zu Liquiditätsengpässen. Sie musste viel Geld für Zins und Amortisation aufwenden und gelangte deswegen an den Bezirk Schwyz mit der Bitte nach einer Bürgschaft. Dies lehnten die Stimmberechtigten im vergangenen Jahr allerdings ab.
Zugeständnisse basieren auf Paket
Nach Verhandlungen habe man nun eine Lösung gefunden, die eine solide finanzielle Basis schaffe, teilte die Bahn am Mittwoch mit. Ein Teil davon ist ein Schuldenerlass. So verzichtet die Schwyzer Kantonalbank auf 1,55 Millionen Franken, Bund und Kanton erlassen der Bahn 1,25 Millionen Franken an NRP-Geldern, wie Verwaltungsratspräsident Roland Pfyl auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte.
Diese Zugeständnisse basierten auf einem Gesamtpaket. Zu diesem gehört, dass die Bahn von Privaten 3,5 Millionen Franken an à-fonds-perdu-Beiträgen und Darlehen einsammeln konnte. Dabei handle es sich nicht um Banken, sondern um Firmen, Aktionäre oder Bahnfreunde, die je Beiträge im sechsstelligen Bereich zugesichert haben.
Geldabfluss soll gesenkt werden
Damit kann die Bahn ein Leasing von 2,8 Millionen Franken ablösen. Sie zahlt nun einen deutlich tieferen Zins und erhält eine längere Laufzeit. Aktuell betrage der jährliche Geldabfluss für Amortisation und Zinsen 700'000 Franken, Ziel sei es, diesen auf 400'000 Franken zu senken.
Die Rotenfluebahn ist eine Gondelbahn, die Rickenbach bei Schwyz mit der 1571 Meter über Meer gelegenen Rotenflue in der Mythenregion verbindet. (SDA)