Buntes Treiben herrscht Mitte September am Siebner Märt, der traditionell immer eine Woche nach dem eidgenössischen Bettag in Siebnen SZ stattfindet. Auch die Metzgerei Weber betreibt einen Marktstand. Bratwurst um Bratwurst kommt weg, das Geschäft läuft gut. Mehrmals muss Bargeld in das verschlossene Auto von Daniela Weber, Geschäftsführerin und Frau des Metzgers, gebracht werden. So soll verhindert werden, dass die Kasse überfüllt wird und sich jemand bedienen kann.
Als ab 18 Uhr ein Ansturm auf den Metzgerstand folgt, müssen alle Helfer mitanpacken. Nach rund drei Stunden will Weber die letzten Tageseinnahmen ins Auto bringen, das auf einem Privatparkplatz steht, nur etwa 40 Meter vom Festzelt entfernt.
«Da wusste ich, dass etwas nicht stimmt»
Weber wird stutzig, als ihr Autoschlüssel nicht wie gewohnt an einem Eckpfosten des Zelts hängt. «Ich sah meinen Autoschlüssel auf dem Boden liegen und wusste sofort, dass etwas nicht stimmt. Dann habe ich das Auto geöffnet – unsere Tageseinnahmen waren weg», sagt Daniela Weber zu Blick. Sie schätzt diese auf 14`000 bis 15`000 Franken.
Mehr Jahrmärkte
Weber alarmiert sofort die Polizei. Doch diese kann nicht mehr viel ausrichten. Im Trubel des Festes haben weder die Marktbesucher noch die Anwohner etwas gesehen.
Die Metzgerei schaltet auch einen Zeugenaufruf via Facebook – doch niemand hat sich bisher gemeldet. «Wir krampften den ganzen Tag und der Dieb liess uns nichts», sagt Weber.
Harte Arbeit umsonst
Sowohl Weber als auch ein Freund der Familie, René Knobel, gehen davon aus, dass jemand den Metzgerstand beobachtet hat. Dabei muss der Dieb gesehen haben, wohin die Einnahmen gebracht und wo der Schlüssel deponiert wurde. «Nach einigen Stunden der Beobachtung muss jemand dieses Insiderwissen gehabt haben – und hat es eiskalt ausgenutzt», sagt Knobel. «Während dem Hauptansturm hatte niemand den Autoschlüssel im Auge. Also schlug der Dieb zu.»
Laut Daniela Weber ist der Verlust enorm, die Metzgerei habe wegen des Diebstahls viele Stunden umsonst gearbeitet. «Mein Mann und ich führen den Familienbetrieb gerne, er wurde von meinem Schwiegervater bereits 1979 gegründet», sagt Weber. «So etwas ist nie vorgekommen! Es nimmt uns ein wenig den Spass an der sonst freudigen Arbeit.»