Als die Schweizer Wirtschaft im Jahr 2020 unter der Pandemie ächzte, gabs vom Bund schnelle Nothilfe für Unternehmen, die ums Überleben kämpften. Gesuche würden schnell behandelt, versprach der damalige Bundesrat Ueli Maurer damals.
Ein Schwyzer Wirt füllte sofort sein Gesuch um Nothilfe aus, und erhielt nur kurze Zeit später 100’000 Franken aufs Konto seiner GmbH überwiesen. Allerdings teilte der Bund auch mit, wofür das Geld gedacht ist: ausschliesslich fürs Geschäft.
Schönes Leben mit Partnerin geführt
Den Wirt kümmerte das nicht weiter, er haute auf den Putz, wie jetzt aus einem Strafbefehl ersichtlich wird, in den der «Bote der Urschweiz» Einblick hatte. Zunächst hob er 25’000 Franken in bar ab – wofür ist unklar – danach machte er sich mit einer Partnerin ein schönes Leben.
Dank der Abbuchungen der Debitkarte der Firma ist aufgelistet, was er sich alles gönnte: Übernachten samt Partnerin im noblen Fünf-Sterne-Hotel Chedi in Andermatt, gutes Essen in diversen Restaurants in der Schweiz und in Deutschland – die Rechnungen beliefen sich auf insgesamt 10’000 Franken.
Wegen Betrugs verurteilt
Damit nicht genug: Auch eine Luxusuhr leistete sich der Beizer. Er bestellte die Uhr bei Bucherer in Luzern übers Geschäftskonto.
Offenbar rechnete der Mann nicht damit, kontrolliert zu werden. Die Prüfer bemerkten, dass die realen Umsatzzahlen nicht mit den Angaben auf seinem Gesuch übereinstimmen. Nun wurde der Wirt laut «Bote der Urschweiz» wegen Betrugs, Urkundenfälschung und vorsätzlicher ordnungswidriger Führung der Geschäftsbücher verurteilt.
Für Busse und Verfahrenskosten muss er 8020 Franken berappen, dazu gibts eine bedingte Geldstrafe von 17’600 Franken – und seine Luxusuhr ist er auch los: Sie wurde eingezogen. Seine GmbH ist inzwischen Konkurs. (neo)