Aus Angst vor Wölfen
Kanton Schwyz verstärkt Herdenschutzmassnahmen

Der Kanton Schwyz rechnet damit, dass der Wolf künftig häufiger in Erscheinung treten wird. Auch, weil im Nachbarkanton Glarus bereits Rudelbildungen bekannt sind. Nun verstärkt er die Herdenschutzmassnahmen.
Publiziert: 30.05.2022 um 11:26 Uhr
Der Kanton Schwyz möchte seine Herdenschutzmassnahmen gegen Wölfe verstärken. (Symbolbild)
Foto: keystone-sda.ch

Das Amt für Landwirtschaft (AFL) des Kantons Schwyz berät und unterstützt die Landwirte bei Herdenschutz-Fragen. Nun wird die aktuelle Datenbasis zur Sömmerungssituation mit einer Schaf- und Ziegenalpplanung erweitert, wie das AFL am Montag mitteilte. Gleichzeitig würden die Grundlagen für einen koordinierten Herdenschutz geschaffen.

Der vom Bund kürzlich veröffentlichte Massnahmenkatalog für die Soforthilfe für einen zumutbaren Herdenschutz sei mit den Vertretern der verschiedenen Bauern- und Viehzuchtverbänden abgesprochen und würden im Kanton Schwyz bereits angewendet, heisst es weiter.

SMS-Warndienst wird fortgeführt

Weiter wird die im Amt für Landwirtschaft die bestehende Herdenschutzberatung mit einer «Ersteinsatzgruppe Herdenschutz» verstärkt. Sieben erfahrene Landwirte und Kleinviehalter werden nach einem Rissereignis betroffene Nutztierhalter schnell, unkompliziert und unbürokratisch unterstützen. Diese Einsatzgruppe koordiniert ihr Vorgehen mit der kantonalen Wildhut, um das Rissereignis einzuordnen. In diesem Zusammenhang werden auch die bestehenden Notfall-Sets erweitert.

Weitergeführt wird auch der SMS-Warndienst. Die Wildhut löst den Alarm aus bei Rissereignissen an Nutztieren und bei Sichtungen in Siedlungsnähe. Bei Rissen von Wildtieren wird grundsätzlich kein Alarm ausgelöst.

«Dringender Handlungsbedarf»

Der Wolf hatte auch die SVP auf den Plan gerufen: Kantonsräte reichten kürzlich ein entsprechendes Postulat ein. Darin fordern sie die Regierung auf, beim Bund eine Standesinitiative zum Schutz vor Grossraubtieren einzureichen, damit das Jagdgesetz «wirkungsvoll» angepasst werde.

Zum einen müsse die zielgerichtete Regulierung des Wolfbestands ermöglicht werden und zum anderen müsse die finanzielle Unterstützung vom Bund für den Herdenschutz erhöht werden, fordern die SVP-Kantonsräte.

Weil die Situation mittlerweile «unhaltbar sei» und «dringender Handlungsbedarf» bestehe, beschloss der SVP-Kantonalvorstand zudem, eine Volksinitiative zum Schutz von Grossraubtieren zu lancieren. (SDA)

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