Schock-Moment am Fronalpstock
Felsbrocken verpasst Haus nur knapp

Am Fronalpstock über Morschach SZ krachen am Donnerstag riesige Steinbrocken in die Tiefe. Mehrere Felsen donnern auch in eine Siedlung. Ein Anwohner schildert den Schock-Moment.
Publiziert: 25.02.2021 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2021 um 21:19 Uhr
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Am Fronalpstock sind am Donnerstag grosse Felsbrocken bis zum Degenbalm-Quartier hinuntergerollt.
Foto: BLICK Leserreporter

Es ist gegen 16 Uhr am Donnerstag, als unterhalb des Fronalpstocks plötzlich ein Donnern und Grollen zu hören ist. Aus einer Felswand brechen riesige Gesteinsbrocken aus der Wand, rollen in die Tiefe und genau auf das Degenbalm-Quartier in Morschach SZ zu.

Dort sitzt Martin F.* gerade auf seinem Gartensitzplatz und trinkt Kaffee, als er es oben am Hang krachen hört. «Die Bäume im Wald knickten wie Zündhölzer unter den Felsen», sagt F. zu BLICK.

Als die Brocken immer näher zur Siedlung kommen, bringt sich auch der Anwohner in Sicherheit. Und tatsächlich: Wenige Augenblicke später schlagen die Felsen auch vor seinem Haus ein. «Mehrere Steine beschädigten die Hausfassade und einer der Brocken knallte genau in die Ausfahrt der Tiefgarage», sagt Martin F. Auch auf der Weidewiese vor dem Mehrfamilienhaus liegen auf einmal mehrere dicke Felsen.

«Hier führt auch ein Wanderweg durch»

F. sagt, es habe schon vor Jahren mal einen Felssturz gegeben und auch vor kurzer Zeit sei der Hang oben am Berg in Bewegung gewesen. «Aber man rechnete eigentlich nicht damit, dass die Brocken bis zu den Häusern kommen würden. Hier führt ja auch ein Wanderweg durch.»

Seit dem späten Nachmittag beurteilt das Schwyzer Amt für Wald und Naturgefahren die Lage im Hang, schreibt der «Bote der Urschweiz». Verletzt wurde nach aktuellem Kenntnisstand niemand, Entwarnung können die Experten bisher aber trotzdem nicht geben. Martin F. und die übrigen Bewohner von Degenbalm können die Nacht darum nicht in ihren Häusern verbringen. Am Freitag soll die Lage dann neu beurteilt werden.

F. ist ganz froh, wenn die Situation nun zuerst ganz genau analysiert wird, bevor das Gebiet am Fronalpstock wieder freigegeben wird. «Langsam realisiert man erst, was hätte passieren können. Da bekommt man schon etwas weiche Knie», sagt er. Für Freitag hofft er dann aber auf einen positiven Bescheid der Behörden. (cat)

* Name geändert

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