Chaos auf Schweizer Strassen
Dutzende Verletzte nach Schnee-Crashs

Am Dienstag krachte es rund 20 Mal im Kanton Luzern. Zehn Personen wurden dabei verletzt. Auch in anderen Kantonen sorgte das Wetter für Unfälle.
Publiziert: 13.01.2021 um 09:15 Uhr
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Aktualisiert: 14.01.2021 um 14:47 Uhr
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In Mauensee geriet im Gebiet Falläsch ein Personenwagen auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern und prallte in einen entgegenkommenden Lieferwagen.
Foto: Luzerner Polizei

Die grossen Schneemengen am Dienstag sorgten für Chaos auf Schweizer Strassen. Im Kanton Luzern wurden 20 Verkehrsunfälle gemeldet. Zehn Personen wurden dabei verletzt. Der bei den Unfällen entstandene Sachschaden dürfte über 100'000 Franken liegen.

Um 15.30 Uhr kam es auf der Mauenseestrasse in Knutwil LU vor einem Fussgängerstreifen zu einer Auffahrkollision zwischen zwei Personenwagen. Eine Lenkerin wurde durch den Rettungsdienst ins Spital gefahren.

Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr

Eine Stunde später krachte es in Root LU. Bei der Auffahrkollision zwischen drei Autos wurden fünf Personen verletzt. Um 17.15 Uhr geriet ein Renault im Gebiet Falläsch in Mauensee LU auf der schneebedeckten Fahrbahn ins Schleudern und prallte in einen entgegenkommenden Lieferwagen. Die Autofahrerin wurde dabei erheblich, der Lenker des Lieferwagens leicht verletzt. Beide Personen wurden durch den Rettungsdienst ins Spital gefahren.

Und auch auf der A2 in Emmenbrücke LU in Richtung Norden kam es zu einem Unfall zwischen einem Ford und einem Sattelmotorfahrzeug. Eine Fahrzeuglenkerin verletzte sich leicht und wurde durch den Rettungsdienst 144 ins Spital gefahren. Auch dieser Unfall führte zu Verkehrsbehinderungen im Feierabendverkehr.

Am Mittwochmorgen ging es im Kanton im gleichen Stil weiter. In Hohenrein geriet ein Auto auf das linkseitige Bahngleis, prallte gegen einen Mast der Bahnsignalisation und kam quer auf dem Bahngleis zum Stehen. Der Autofahrer wurde nicht verletzt, am Auto entstand ein Sachschaden in der Höhe von 12'000 Franken.

Ein Lenker, der in Hitzkirch LU auf die Gegenfahrbahn geriet und in ein entgegenkommendes Auto prallte, musste ins Spital. Auch eine zweite Person wurde beim Crash verletzt.

Auf der Meggerstrasse in Adligenswil LU kam ein Auto von der vereisten Strasse ab, fiel rund fünf Meter eine Böschung hinunter, überschlug sich dabei und kam auf den Rädern wieder zum Stillstand. Der Fahrer blieb beim Unfall unverletzt. Das Fahrzeug erlitt Totalschaden.

Bei einem Unfall in Ufhusen LU waren drei Autos involviert. Aufgrund der geschlossenen Bahnschranke bremste ein Autofahrer sein Auto bis zum Stillstand ab. Aufgrund der vereisten Strasse konnten zwei folgende Autofahrer nicht mehr rechtzeitig halten und prallten ineinander. Verletzt wurde niemand, der Sachschaden beträgt rund 20'000 Franken. Ebenfalls in Ufhusen rutschte ein Autofahrer mit seinem Fahrzeug in einen Bachkanal.

Drei Verletzte in Bern

Und auch im Kanton Bern krachte es. Der Kantonspolizei wurden zwischen Dienstagabend und Mittwochmorgen 30 Unfälle aus dem ganzen Kantonsgebiet gemeldet. Drei Personen wurden verletzt.

Im Kanton Glarus gingen mehrere Unfälle glimpflich aus: Verletzt wurde niemand. In Bilten GL verlor ein 28-jähriger BMW-Lenker die Kontrolle über sein Auto. Der Wagen schleuderte und prallte seitlich gegen einen korrekt entgegenkommenden Fiat, der in der Folge ausser Kontrolle geriet und mit dem Strassenzaun sowie einer Verkehrstafel kollidierte.

Um 18.30 Uhr kollidierte im Fennen in Niederurnen GL ein Autofahrer mit dem Röhrenzaun. Der 39-Jährige verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug, als er in Fahrtrichtung Niederurnen zu einem Überholmanöver ansetzte. Der Wagen schleuderte und pralllte gegen den Zaun am rechten Strassenrand. Ebenfalls in Niederurnen krachte ein Lieferwagen in die Mittelleitplanke, als der Lenker beim Einfahren beschleunigte.

Am Mittwochmorgen verunfallte eine 46-Jährige auf der A3 in Bilten GL. Sie verlor die Kontrolle über ihren Wagen beim Überholmanöver. Dieser schleuderte und prallte mit dem Fahrzeugheck gegen die Leitplanke.

Ausserplanmässige Übernachtung für LKW-Fahrer in Uri

Die Kantonspolizei Uri meldet einen Unfall in Erstfeld. Dort kollidieret ein Auto kurz nach 20 Uhr am Dienstagabend mit einer Verkehrsinsel. Die beim unverletzten Fahrzeuglenker durchgeführte Atemalkoholmessung verlief mit 0.92 mg/l positiv. Ihm wurde der Führerausweis vor Ort abgenommen und er hat sich vor der Staatsanwaltschaft Uri zu verantworten.

Auf der A2 am Gotthard strandeten währenddessen fast 300 LKW-Chauffeure. Die Lastwagen wurden in Erstfeld angehalten, rund 290 Chauffeure mussten dort ausserplanmässig übernachten. Auch mehrere Autos blieben stecken.

27 Einsätze in St. Gallen

Drei Personen wurden bei den Unfällen im Kanton St. Gallen verletzt. Insgesamt 27 Mal musste die Polizei seit Dienstagnachmittag ausrücken. Elf davon konnten durch die Beteiligten gütlich geeinigt werden, schreibt die Kapo. Drei Personen wurden leicht verletzt, eine erlitt unbestimmte Verletzungen. Der Sachschaden aller involvierten Fahrzeuge wird auf rund 150'000 Franken geschätzt, wobei fünf davon Totalschaden erlitten.

In Neuhausen am Rheinfall SH verunfallte ein 19-Jähriger am Mittwochmorgen. Er fuhr von Nohl ZH, verlor auf der vereisten Fahrbahn die Kontrolle über das Auto und kam ins Schleudern. Das Auto kam in der Folge linksseitig von der Strasse ab und fuhr dort in das Wiesenbord. Anschliessend fuhr der junge Mann mit dem Auto wieder nach rechts und kollidierte bei der dortigen Böschung mit einem Zaun. Das Auto kam kurz vor dem Abhang zum Stillstand. Der Teenager wurde leicht verletzt. Am Auto entstand Totalschaden.

Sachschaden im Kanton Appenzell Ausserrhoden

Am Dienstagabend kam es ausserdem im Kanton Appenzell Ausserrhoden zu zwei Verkehrsunfällen. Kurz nach 17.30 Uhr fuhr ein Salzstreufahrzeug von Schachen bei Herisau Richtung Degersheim und beabsichtigte, im Bereich Baldenwil links abzubiegen. Aufgrund des Gegenverkehrs hielt der Lenker sein Fahrzeug an. Der hinter ihm fahrende Automobilist bremste ebenfalls bis zum Stillstand ab. Die nachfolgende Autolenkerin (25) bemerkte die beiden stillstehenden Fahrzeug zu spät. Aufgrund der prekären Strassenverhältnisse gelang es ihr nicht mehr, ihr Auto rechtzeitig zum Stillstand zu bringen. Sie lenkte ihr Fahrzeug auf die Gegenfahrbahn, wo sie mit dem entgegenkommenden Personenwagen einer 48-jährigen Frau kollidierte. Beide Lenkerinnen blieben unverletzt. Die Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Sachschaden: einige Zehntausend Franken.

Kurz nach 18 Uhr fuhr ausserdem ein 22-jähriger Autofahrer von Speicher nach Teufen. Bei der Bahnhofkreuzung beabsichtigte er, rechts Richtung Teufen Dorf zu fahren. Dabei rutschte der Wagen auf der schneebedeckten Fahrbahn geradeaus über die Kreuzung in ein Verkehrsschild. Der Fahrer blieb unverletzt. Das Auto musste abgeschleppt werden. Der gesamte Sachschaden beläuft sich auf knapp Zehntausend Franken. (man)

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