Schiesstests für Neumitglieder organisiert
Schweizer unterstützen rechtes Terror-Netzwerk

Combat 18 gilt als der bewaffnete Arm der europäischen Neonaziszene. Recherchen zeigen: Schweizer spielen beim Netzwerk eine wichtige Rolle.
Publiziert: 22.07.2018 um 02:20 Uhr
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Aktualisiert: 17.12.2018 um 14:16 Uhr
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Roger N. von der Kameradschaft Heimattreu nahm an Schiesstrainings von C18 teil.
Cyrill Pinto

Sie gehören zum harten Kern der rechtsextremen Szene. C18 nennt sich die Gruppe, die Gewalt gegen politische Gegner für legitim hält und sie auch anwendet. «C» steht für Combat (Kampf), die «1» für den 1. Buchstaben im Alphabet, also A wie Adolf, die «8» für H wie Hitler.

Diese Woche machte die Rechercheplattform «Exif» die Verbindungen von deutschen und französischen C18-Mitgliedern in die Schweiz öffentlich. Die Spuren führen zu Szenegrössen wie dem Walliser Silvan G.*, aber auch in die Innerschweiz. Laut Exif-Recherche unterstützen sie die Mitglieder von C18 in Deutschland und Frankreich mit Waffen und Schiesstrainings.

So organisierten die Schweizer Aufnahmetests für Neumitglieder des rechten Terrornetzwerks und führten sie hier durch. Bei den Prüfungen geht es um Kraft und Ausdauer, ausserdem müssen die Kandidaten einen Schiesstest absolvieren. Mit C18 eng verbunden ist in der Schweiz neben der Brigade8 aus dem Kanton Schwyz auch die Kameradschaft Heimattreu.

Während Probezeit zur Waffe gegriffen

Bilder zeigen ein Mitglied der Kameradschaft bei einer dieser Schiessübungen: Reto N.* (23). Er ist einschlägig vorbestraft. 2014 attackierte er aus einer Gruppe Neonazis heraus einen damals 35-Jährigen und verletzte ihn schwer. Nur durch eine Notoperation überlebte der Mann die Attacke.

N. hatte auf sein Opfer eingetreten, als es bereits hilflos am Boden lag und kassierte dafür 2015 ein halbes Jahr Gefängnis unbedingt, zwei weitere Jahre wurden zur Probe ausgesetzt.

Noch bevor die Probezeit abgelaufen war, posierte N. nun bei dem C18-Schiesstraining – selbstverständlich mit angelegter Waffe.

* Namen geändert

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