Schock für die Angestellten des bekannten Confiserie-Geschäfts «Bachmann» im Luzerner Bahnhof: Um die Mittagszeit steht plötzlich ein Mann mit drei vor Blut triefenden Plastiksäcken in der Hand im Laden. Mit irrem Blick schaut er um sich und läuft zielstrebig auf die süssen Praliné-Auslagen zu. Unter den Kunden und Verkäufern herrscht Panik, einige schreien oder weinen, eine Angestellte bewaffnet sich mit einem Besen.
Der Mann greift in die Tasche und wirft einen abgehackten Schweinekopf mitten in die Pralinen!
Gleich darauf wirft er einen weiteren Schweinekopf in die Auslagen und verschwindet dann in Richtung Pilatusstrasse, «von den Plastiksäcken eine Blutspur hinterlassend», wie die geschockte Kundin, Almedina K. (19), berichtet. Sie wollte sich eigentlich in der renommierten Confiserie ihr Mittagessen einkaufen, doch nach dieser Aktion war ihr Appetit erloschen: «Nach diesem Schock konnte ich nichts essen!» Die geschockte Kundin beschreibt den Mann als «pennermässig» und erzählt weiter, eine Verkäuferin hätte «Nicht schon wieder!», geschrien: Gemäss Almedina K. hätte die Verkäuferin nachher gesagt, der Mann sei heute schon zweimal in ihrem Geschäft aufgetaucht - auch dann schon mit blutigen Schweineköpfen.
Es scheint, als hätte der irre Schweinekopf-Werfer seine Mission noch lange nicht beendet: Laut Kapo Luzern sei er nach der Aktion in der Bahnhofsfiliale im Bachmann in der Pilatusstrasse vorbeigegangen und hätte auch dort einen blutigen Schweinekopf in die Auslagen geworfen.
Sicher ist jedoch, dass er nur zwei Stunden später in der Confiserie Bachmann in der Alpenstrasse gesichtet wurde und dort ein weiteres Mal die blutige Aktion wiederholt habe.
Grosser Warenschaden — Täter festgenommen
Geschäftsführer Matthias Bachmann kann seine Kunden jedoch beruhigen: «Wir sind sehr betroffen und es tut uns leid für unsere Kunden. In den betroffenen Geschäften haben wir umgehend die ganze Auslage entsorgt, sowie intensiv gereinigt. Auch die Böden wurden gründlich geputzt.» Die Geschäfte sind mittlerweile wieder geöffnet. «Das Motiv dieses Unbekannten ist uns nach wie vor unklar, wir haben auch keine Drohung erhalten», so der Geschäftsführer.
Nun konnte die Polizei den mutmasslichen Täter gestern Abend gegen 18 Uhr in seiner Wohnung in Kriens festnehmen. Über das Motiv des 41-jährige Schweizer lässt sich bisland nur rätseln. Mit seiner irren Schweinekopf-Aktion hat er einen Sachschaden von mehreren tausend Franken angerichtet.