Probleme nach Ausschaffung
6 Luzerner Polizisten steckten in Algier fest

Bei der Ausschaffung eines kriminellen Asylbewerbers kam es zu Problemen: sechs Luzerner Polizisten blieben am Flughafen in Algier stecken – bis die Schweizer Botschaft eingriff.
Publiziert: 27.10.2018 um 12:25 Uhr
|
Aktualisiert: 27.10.2018 um 12:27 Uhr
In Algieren steckten sechs Luzerner Polizisten am Flughafen fest, als sie einen Kriminellen zurückführten. (Symbolbild)
Foto: Keystone

Alles sollte diesmal reibungslos verlaufen: Sechs Luzerner Polizisten waren damit beauftragt, einen kriminellen Asylbewerber aus Algerien in sein Heimatland zurückzuführen. Doch auch dieses Mal gab es Probleme.

Der Mann hatte  ein Asylgesuch in der Schweiz gestellt, das abgelehnt wurde. Danach wurde er straffällig, beging Diebstähle. Es handle sich um einen Wiederholungstäter, berichtet die «Luzerner Zeitung». Zuvor hatte man den Algerier mehrmals auszuschaffen versucht – jedoch ohne Erfolg.

Schweizer Botschaft hilft Polizisten

Beim letzten Versuch, den Mann in sein Heimatland zurückzuführen, verlief alles glimpflich – bis zur Landung in der Hauptstadt Algier. Vor Ort übergaben die Beamten den Asylbewerber abends den lokalen Behörden. Kurz vor 1 Uhr nachts sollten die Polizisten schliesslich den Rückflug antreten. Doch dann die Nachricht: Sie bekommen ihre Pässe nicht rechtzeitig vor dem Abflug zurück, die sie vorher Zollbeamten abgeben mussten. Rückreise verweigert.

Was ist der Grund der Verzögerung? «Wir gehen davon aus, dass es sich um ein administratives Problem handelte», sagt Daniel Bach, Informationschef des Staatssekretariats für Migration, zur «Luzerner Zeitung». In Algier sei es üblich, dass Polizisten ihre Reisepässe abgeben müssten. Normalerweise habe dies problemlos geklappt. In diesem Fall musste sich jedoch die Schweizer Botschaft in Algerien einschalten, um die Beamten ins Heimatland zu kriegen.

Erst am Abend darauf konnten die sechs Polizisten zurückfliegen – rund einen ganzen Tag steckten sie am Flughafen in Algier fest. Ärgerlich für die Luzerner Polizei, denn die gesamte Reise gilt als Arbeitszeit. Die Polizisten haben dementsprechend andernorts gefehlt. (szm)

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?