Die Szene macht Lust zum Entspannen: Eine Frau steigt in einen Pool – nicht in einen normalen Pool. Über den Dächern von Ennetbürgen NW mit Blick auf die Berge. Dort befindet sich der Infinity-Pool des Boutique-Hotels Villa Honegg.
Das Video kursiert zurzeit im Web (BLICK berichtete). Internationale Medien berichten über die «Stairway to Heaven» im «Super-Luxushotel». BLICK hat im Hotel nachgefragt, wie sich das Filmchen auf die Geschäftstätigkeiten auswirkt.
Gastgeber Peter Durrer (47) sagt: «Es ist ein absoluter Glücksfall! Seit drei Tagen haben uns rund 250 Anfragen aus dem Ausland – vor allem Italien und Südamerika – erreicht. Normalerweise erhalten wir etwa 20 bis 30 pro Tag.» Klar könne nicht jede Anfrage in eine Buchung umgewandelt werden, aber doch sei der Anstieg bemerkenswert. Die Website der Villa sei zwischendurch wegen der vielen Anfragen sogar zusammengebrochen.
Bewerbungen aus dem Ausland
Lustig sei auch die Tatsache, dass nicht nur mehr Reservationsanfragen, sondern auch Bewerbungen reinkämen. «Aus allen möglichen Nationen flattern die mir momentan ins Haus», sagt Durrer. Es sei aber nicht geplant, mehr Leute einzustellen.
Einzig ein Problem – ein «Luxusproblem» – sei mit dem Hype gewachsen: «Die Wochenenden sind nun in weite Zukunft schon ausgebucht.» Wie nachhaltig der Boom durch das Video dann tatsächlich sei und bleibe, könne Durrer bis jetzt noch nicht abschätzen. «Im Web ist alles sehr schnelllebig, deshalb ist es schwierig zu beurteilen, wie lange wir noch so präsent in den Medien sein werden.»
Fallen jetzt die Selfie-Stick-Barbaren ein?
Angst vor einer «Überflutung» durch mit Selfie-Sticks bewaffnete Touristen habe Durrer aber nicht. «Es gehört schliesslich zu unserer Vermarktung dazu, dass möglichst viele Gäste Fotos machen – ob von sich selbst oder von der Aussicht – und diese dann verbreiten.» Ein Fotoverbot wäre also absolut kontraproduktiv. «Wir würden uns selber schaden und etwas verbieten, was ja effektiv gar niemanden stört», sagt Durrer.
Ausserdem hätte das Hotel von Anfang an auf diese Art der Vermarktung gesetzt. «Bloggern und Journalisten glaubt man eher, als einem Inserat in einem Hochglanzmagazin.» Klassische Werbung und Anzeigen könne sich das kleine Hotel nämlich nicht leisten.