Der Facebook-Post von Joël Super (17) lässt Schlimmes erahnen: «Dringend Lebensretter für Fabio Paco gesucht.» Wer weiterliest, erfährt, dass Fabio (17) ein Jugendlicher aus Stans NW ist und gerade um sein Leben kämpfen muss, denn: Letzten Oktober ist bei ihm eine aggressive Art des HLH-Virus festgestellt worden. Die Krankheit greift das Immunsystem an und macht Fabio mit jedem Tag schwächer. «Diese Krankheit gibt es nur zehn Mal auf der ganzen Welt», schreibt Joël weiter.
Das Problem: «Um Fabios Leben zu retten, benötigt er dringend eine Knochenmark-Transfusion. Leider ist Fabios Familie als Spender nicht geeignet.» Die Chance, dass innerhalb einer Familie einen Spender gefunden wird, liegt bei 20 bis 30 Prozent.
«Ich bin sein bester Freund seit dem ich denken kann — er ist wie ein Bruder für mich», sagt Joël. «Wir sind alle tieftraurig und schockiert.» Fabio ist gerade auf der Intensivstation im Kinderspital Luzern und erholt sich von einer Operation. Aus Hilflosigkeit und Verzweiflung haben Freunde und Verwandte von Fabio einen Aufruf auf Facebook gestartet: «Vielleicht kannst du Fabios Leben retten. Jeder Versuch zählt», schreiben sie auf Facebook.
Riesige Anteilnahme an Fabios Schicksal
Den Post haben schon Tausende gelesen und Hunderte haben ihn weiterverbeitet. Etliche Leute waren so berührt von Fabios Geschichte, dass sie sich freiwillig als Spender für Blutstammzellen haben registrieren lassen. Doch nicht nur das: Das Kantonsspital Nidwalden, der Arbeitsplatz von Fabios Eltern, hat eigens für Fabio am 30. Juli einen Spendetag ins Leben berufen — zwischen 12 und 18 Uhr kann man sich an diesem Tag als möglicher Spender registrieren lassen.
Joël betont: «Wer an diesem Tag keine Zeit hat und trotzdem helfen möchte, kann sich schon jetzt online registrieren lassen.» Als Blutstammzellen-Spender können sich alle gesunden Personen im Alter zwischen 18 und 55 Jahren eintragen, welche die Spendekriterien erfüllen. Zu diesen zählen unter anderem ein Mindestkörpergewicht von 50 Kilogramm und keine Beschwerden wie Hepatitis C, Herzinfarkt oder eine Krebserkrankung.
Die Prozedur ist simpel: Man bekommt per Post das Material und kann in wenigen Minuten eine Mundschleimhautprobe vornehmen. Diese Probe wird dann eingeschickt. Die so registrierten Personen stehen danach für die Suche von Patienten auf der ganzen Welt zur Verfügung.
Unterstützung ist unglaublich
«Bei vielen Betroffenen ist die Blutstammzelltransplantation aber die einzige Aussicht auf Heilung», sagt Dr. Rudolf Schwabe, Direktor von Blutspende SRK Schweiz.
Stimmen die Gewebemerkmale eines Spenders tatsächlich mit jenen eines Patienten überein und kommt es zur Spende, so kann diese auf zwei Arten erfolgen: direkt aus dem Blut (80 Prozent aller Spenden) oder aus dem Knochenmark. «Dem Spender entstehen durch die Spende keine Kosten», sagt Schwabe.
«Die Unterstützung ist einfach unglaublich. Wir wären so unglaublich dankbar, wenn wir einen passenden Spender für Fabio finden würden», sagt Joël. (imk)