Seit Samstag, den 26. August, wird der 60-jährige Landrat Remigi Zumbühl vermisst. Trotz umfangreicher Suchmassnahmen konnte er noch nicht aufgefunden werden. «Von Samstag bis jetzt wurden alle technischen Mittel genutzt, von Drohnen bis Helikopter stand alles im Einsatz», sagt der Gesamteinsatzleiter von der Kantonspolizei Nidwalden, Marco Niederberger, zu Blick.
«Wir gehen davon aus, dass allenfalls ein medizinisches Problem vorliegt und er sich eventuell in eine Hütte oder einen Unterstand begeben hat», erklärt Niederberger. «Herr Zumbühl ist eine robuste Person und hat früher auf dem Bau gearbeitet. Deshalb gehen wir davon aus, dass er noch lebend angetroffen werden kann», fährt der Polizist fort. Es bestehe also noch Hoffnung, den Landrat lebend zu finden. «Eine Möglichkeit ist, dass er medizinisch verwirrt ist. Wir ermitteln in alle Richtungen», sagt er. Auch ein Gewaltverbrechen könne man derzeit nicht ausschliessen.
Nun will die Kantonspolizei die Suche auf die Gewässer ausweiten. Auch weiterhin, suche die Polizei mit erster Priorität an Orten, wo Zumbühl hohe Überlebenschancen hat, nach dem Vermissten, sagt Niederberger am Montag zur «Luzerner Zeitung». Ab Dienstag suche man aber auch an Orten mit geringer Überlebenschance nach ihm, wie etwa in der Engelbergeraa und in Teilen des Vierwaldstättersees. Dort sollen Taucher eingesetzt werden.
Umfangreiche Suchaktion
Neben Feuerwehr und Polizei beteiligen sich auch Private und die alpine Rettung Schweiz an der Suche. «Sein Handy hat er leider nicht dabei gehabt, deshalb konnten wir dieses nicht orten», so Niederberger. In dem Gebiet, wo er zuletzt gesichtet worden sei, habe man jeden Stein umgedreht, es fehle bisher trotzdem jede Spur.
Die Kantonspolizei Nidwalden bittet auch die Bevölkerung zur Mithilfe auf. Es sei nicht auszuschliessen, dass Zumbühl ein medizinisches Problem habe, heisst es in einer Mitteilung. «Kontrollieren Sie nach Möglichkeit Ihren Wohnort, Ihren Stall, Ihre Waldhütte oder dergleichen und melden Sie Auffälligkeiten oder Veränderungen der Kantonspolizei.»
Freund vermutet Schlaganfall
Die Vermisstenmeldung kam laut Niederberger von den Angehörigen. Hansjörg Dossenbach (67) aus Wolfenschiessen NW ist ein guter Freund des Vermissten und kennt ihn seit vielen Jahren. «Das Ganze ist einfach tragisch», so Dossenbach zu Blick. Trotz allem bestehe natürlich nach wie vor die Hoffnung, dass man Zumbühl lebend wiederfinde.
Der Rentner befürchtet, dass ein medizinisches Problem der Grund für das Verschwinden seines langjährigen Freundes sei. Bereits in der Vergangenheit habe Zumbühl einen Schlaganfall erlitten. «Die Vermutung, dass dies erneut der Fall ist, besteht natürlich.»
«Er war oberkörperfrei unterwegs»
Wie «Pilatus Today» berichtet, verfolgt die Polizei im Fall von Zumbühls Verschwinden eine Spur besonders. So habe der Mitarbeiter einer Werkstatt Zumbühl gesehen, als dieser nochmals zu seinem Auto zurückgegangen sei. Das Auto sei vor der Werkstatt abgestellt worden. «Der Mitarbeiter habe ihm dann eine Regenjacke mitgegeben, da Zumbühl oberkörperfrei unterwegs war», heisst es in dem Bericht weiter.
Zumbühls Auto wurde in Wolfenschiessen NW beim Secklisbach aufgefunden. Laut der Kantonspolizei Nidwalden habe eine grosse Suchaktion mit Helikopter und Spürhunden keinen Erfolg gebracht. «Wir ermitteln in alle Richtungen und hoffen nun auf das Beste», so ein Sprecher zu Blick.
Der Vermisste ist zirka 173 cm gross und von kräftiger Statur. Er hat graue, kurze Haare und einen Schnurr- und Kinnbart. Am linken Ohr trägt er mehrere Ohrstecker. Remigi Zumbühl trug vor seinem Verschwinden eine blaue, kurze Jeanshose, ein dunkles Polo-Shirt mit rotem Kragen, weisse Socken und rote Turnschuhe.