Neue Details zum Mitsubishi-Unfall im Gotthard
Kenianer (†22) crasht in R. E. (†78)

Beim Horror-Crash im Gotthard am Mittwoch kamen der kenianische Unfallfahrer (†22) und der Obwaldner Camion-Chauffeur R. E.* (†78) ums Leben. Vier weitere Afrikaner wurden verletzt. Sie sind ausser Lebensgefahr.
Publiziert: 14.12.2017 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:00 Uhr
So heftig war der Horror-Crash
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Mitsubishi gerät auf Gotthard-Gegenfahrbahn:So heftig war der Horror-Crash
Dominique Rais

Im Gotthardtunnel ist es am Mittwochmorgen zum verheerendsten Unfall seit 16 Jahren gekommen (BLICK berichtete). Der Fahrer des Mitsubishi aus Deutschland, eine 22-jähriger Kenianer, und der Schweizer Camion-Chauffeur R. E.* (†78) aus Obwalden verloren beim Horror-Crash ihr Leben. Sie starben noch auf der Unfallstelle.

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Der Kenianer Julius M. (†22) starb im Gotthard-Tunnel.
Foto: NO CREDIT

Im deutschen Unfallwagen sassen noch vier weitere Personen: zwei Frauen und zwei Männer. Sie mussten mit unbestimmten Verletzungen in ausserkantonale Spitäler gebracht werden. «Mittlerweile befinden sich die vier Personen nicht mehr in Lebensgefahr», sagt Sonja Aschwanden, Sprecherin der Kantonspolizei Uri, zu BLICK.

Ist der Kenianer am Steuer eingeschlafen?

Wie auch der Unfallfahrer (†22) stammen die Verletzten aus Afrika. Welcher Nationalität sie tatsächlich angehören und ob sie zudem über einen deutschen Pass verfügen, ist unklar. Der Unfallwagen ist im Landkreis Lörrach (D) zugelassen. Ob der Mitsubishi-Fahrer zugleich auch der Halter des Autos war, ist nicht bekannt. 

Status quo: Der vollbesetzte Mitsubishi war am Montagmorgen von Airolo TI her kommend in Richtung Norden unterwegs – am Steuer sass der 22-jährige Kenianer. Um 9.15 Uhr, rund fünf Kilometer nach der Einfahrt Göschenen UR, kam es zum folgenschweren Zusammenstoss.

Noch knapp 200 Kilometer: Hatte der Mitsubishi das Ziel Lörrach (D).
Foto: GoogleMaps

Aus bisher ungeklärten Gründen war der Kleinwagen im 17 Kilometer langen Gotthardtunnel plötzlich auf die Gegenfahrbahn ausgeschert. War der 22-Jährige am Steuer eingenickt oder hat er gar bewusst die Fahrspur gewechselt? Die Polizei hat die Ermittlungen zum Unfallhergang aufgenommen.

Camion-Chauffeur R. E. konnte Drama nicht abwenden

BLICK-Recherchen zeigen, dass der Camion-Fahrer R. E. ein erfahrener Chauffeur war. Laut Augenzeugen soll der 78-Jährige, der in Richtung Tessin unterwegs war, noch versucht haben dem Mitsubishi auszuweichen, um das drohende Unheil abzuwenden, doch er hatte keine Chance.

Die massiv eingedrückte und aufgerissene Front der Fahrerkabine von R. E. lassen erahnen, wie heftig der Frontal-Zusammenstoss gewesen sein muss. Ein derartig schwerer Unfall hatte sich im Gotthardtunnel zuletzt im Oktober 2001 ereignet. Damals waren zwei Lastwagen frontal zusammengekracht. Die Camions gingen in Flammen auf. Im Feuerinferno kamen elf Menschen ums Leben. Zwei Monate blieb der Tunnel gesperrt.

* Name der Redaktion bekannt

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