So etwas gibt es in Luzern noch nicht: Das Restaurant zum Weissen Kreuz hat neu eine Kinderfreie Zone eingeführt, schreibt die «Neue Luzerner Zeitung». Im oberen Stock mit 60 Plätzen hätten die Kleinen in Vergangenheit oft zu viel Lärm gemacht. Zudem würden die Kinderwagen die Kellner behindern. Deshalb hat Geschäftsführer Thomas Hornung vor drei Monaten diesen Entscheid getroffen. Im Erdgeschoss, wo 80 Plätze zur Verfügung stehen, sind Kinder weiterhin willkommen.
Der Präsident von Gastro Luzern, Ruedi Stöckli, hält nichts von dieser Strategie, schliesslich seien die Kinder «die Gäste von morgen». Er habe noch nie von einer solchen oder ähnlichen Massnahme in einem Restaurant auf Kantonsgebiet gehört.
In Betrieben mit verschiedenen Bereichen gut umsetzbar
Dem Verband GastroSuisse liegen keine Informationen darüber vor, ob und wie viele Betriebe es in der Schweiz geben könnte, welche sich explizit als «kinderfrei» positionieren. «Im Gastgewerbe sind solche Konzepte tendenziell am ehesten denkbar in Häusern, die über mehrere Bereiche verfügen und der Gästeschaft somit Wahlfreiheit bieten können», sagt Brigitte Meier-Schmid, Leiterin Marketing und Kommunikation von GastroSuisse.
Sie hat für das Konzept aber Verständnis. «Wer erfolgreich sein will, braucht ein Profil in Sachen Spezialisierung und Einmaligkeit.» Es sei «in der Tat ganz grundsätzlich so, dass eine klare Positionierung des Betriebs und die konsequente Ausrichtung des Konzepts auf die Gästebedürfnisse wichtiger sind denn je.»
Jedes zweite Schweizer Restaurant ist kinderfreundlich
Allgemein ist in der Schweiz rund jedes zweite Restaurant auf die kleinen Gäste vorbereitet. Gemäss Branchenspiegel 2015 von GastroSuisse gaben 43,5 Prozent der befragten Restaurationsbetriebe an, Kindermenüs anzubieten. 53,4 Prozent stellen Kindersitze zur Verfügung und 25,8 Prozent Spielmöglichkeiten. (ct)