Nach Lynns Unfall-Tod auf einer gefährlichen Kantonsstrasse

Angehörige machen über YouTube Druck auf Behörden

Die Kantonsstrasse zwischen Meierskappel und Udligenswil ist ein gefährliches Pflaster: Es gibt dort keinen Fussgängerstreifen und auch keine Strassenbeleuchtung – obwohl es sich dabei sogar um einen Schulweg handelt!

Für Lynn Bühler aus Meggen wurde die ungenügende Sicherheit auf dieser Strecke zur tödlichen Falle. Vor einem Monat erfasste ein 44-Jähriger das Mädchen mit seinem Auto: Lynn krachte gegen die Windschutzscheibe und wurde auf die Wiese neben der Strasse geschleudert.

Trotz Reanimation durch den Rettungsdienst hauchte Lynn noch auf der Unfallstelle ihr junges Leben aus.

Jetzt gingen Angehörige in die Offensive und veröffentlichten im Gedenken an Lynn auf YouTube ein Video. Darin steht neben zahlreichen Fotos aus dem Leben des Teenagers auch die Aufforderung, sich bei den Behörden für mehr Sicherheit stark zu machen: «Hilf mit! Schreibe ein E-Mail an die Luzerner Regierung und fordere den Baudirektor Max Pfister auf, von den 40 Millionen des Investitionskredits einen Teil für unser Anliegen einzusetzen!»

Die Strategie der Angehörigen, über YouTube Druck auf den Regierungsrat auszuüben, trägt offenbar Früchte: Wie die «Neue Luzerner Zeitung» berichtet, seien bei Baudirektor Pfister seit Veröffentlichung des Videos etwa 50 Mails eingetroffen. Eines davon sogar aus Mexiko.

Die Gemeinde Meierskappel will jetzt als Notlösung so schnell als möglich einen provisorischen Trampelpfad errichten. Und im Kantonsrat wurde ein Postulat für den Bau eines Rad- und Gehwegs eingereicht. Ausserdem will sich der Kantonsingenieur am Montag mit dem Gemeinderat Meierskappel treffen, um die Angelegenheit zu besprechen. (noo)