Am späten Abend des 21. Juli reisst ein Unbekannter in Emmen LU eine junge Frau vom Velo, vergewaltigt sie in einem Waldstück und geht dabei so brutal vor, dass die 26-Jährige seither vom Hals abwärts gelähmt ist.
Der Vorfall macht betroffen – und der Vorfall weckt Angst.
Pfeffersprays seien derzeit in Luzern und Umgebung auffällig gefragt, schreibt die «Zentralschweiz am Sonntag». Beim Waffen- und Jagdgeschäft Stampfli an der Zürichstrasse in Luzern gingen seit der Vergewaltigung fast täglich Pfeffersprays über den Ladentisch.
«Was in Emmen passiert ist, macht viele unsicher; vor allem Frauen. Der Fall ist ein Riesenthema – auch bei uns im Laden», sagt Mitarbeiter Cyrill Barmettler. «Der Verkauf der Sprays hat angezogen.»
Das spürt auch Philipp Wobmann, Geschäftsführer bei Zimmermann Waffen & Jagdoptik AG an der Winkelriedstrasse: «Ich hatte diese Woche schon mehrere Kundinnen im Laden, die mich bewusst auf den Fall von Emmen angesprochen haben.»
Auch Beat Dahinden, der Inhaber des gleichnamigen Waffengeschäfts an der Gerliswilstrasse in Emmen, führt seit dem Vorfall immer wieder Beratungsgespräche zum Umgang mit Pfeffersprays.
Für ihn mit das Wichtigste: den Spray griffbereit haben. Es nütze nichts, wenn man ihn erst in der Handtasche suchen müsse. Im richtigen Moment eingesetzt, verschaffe einem der Pfefferspray einen Vorsprung von mindestens zehn Minuten.
Als «durchaus sinnvoll» erachtet auch die Luzerner Polizei den Besitz eines Pfeffersprays. Sie ermahnt jedoch, ihn nur in einer Gefahrensituation einzusetzen.
Das 26-jährige Vergewaltigungsopfer aus Emmen hatte nach jetzigem Informationsstand keinen Pfefferspray bei sich. Doch ihr Gesundheitszustand ist immer noch so schlecht, dass sie bislang keine detaillierte Aussage zum Übergriff machen konnte. (mad)
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