Nach dem Amoklauf in Menznau ist gestern noch ein Opfer von Viktor B. im Spital gestorben. Ein weiteres Opfer ist immer noch im Spital. Die Polizei und Staatsanwaltschaft konnten bisher keine Einvernahmen durchführen.
Am 27. Februar eröffnete Viktor B. in der Kronospan in Menznau das Feuer. Zwei Menschen starben vor Ort, ein drittes Opfer starb starb später im Spital an seinen Verletzungen. Auch der Amokschütze Viktor B. kam ums Leben. Ob es ein Unfall oder Suizid war, ist nach wie vor ungeklärt. Die Zahl der Todesopfer steigt somit auf fünf.
So lief der Amoklauf ab
Bilder der Videoüberwachung von Kronoswiss zeigen den Amokläufer, wie er am Tatort mit seinem Auto eintraf. Anschliessend ging er in Richtung Kantine. Um 09:06 Uhr - kurz vor der Tat - habe Viktor B. noch ein Foto mit seinem Smartphone gemacht und auf Facebook geladen.
Dann ging Viktor B. zur Kantine und eröffnete vor dem Eingang das Feuer. Schwinger Benno Studer war das erste Todesopfer, ist Bussmanns Erläuterungen zu entnehmen. Ein weiterer Mann wurde schwer verletzt und starb später im Spital. Dann traf es die Kantinen-Mitarbeiterin Christina N. tödlich.
Dann betritt er den Nichtraucherbereich der Kantine. «Das gestern verstorbene Opfer stand während dem Amoklauf in der Kantine. Als Viktor B. den Nichtraucherbereich betrat, hat er als erstes auf den 61-Jährigen geschossen», sagt Simon Kopp, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Luzern, zu Blick.ch.
Zudem verletzte Viktor B. fünf Personen schwer und eine leicht. «Der Täter gab mindestens 18 Schüsse ab», sagt Bussmann heute an der Pressekonferenz.
Mitarbeiter schlugen mit Stühlen auf ihn ein
Ein Kronoswiss-Mitarbeiter attackierte den Amokläufer in der Kantine mit einem Stuhl. Er wurde am Unterkiefer durch einen Schuss verletzt. Danach umklammerte der Angestellte den Täter mit beiden Armen, so die Beschreibung des Tatablaufs durch den Kripo-Chef.
Die beiden taumelten und fielen zu Boden. Der Täter habe sich danach nicht mehr bewegt, erklärt Bussmann. Ein weiterer Mitarbeiter, der flüchten wollte, schlug dem Täter am Boden nochmals einen Stuhl auf den Rücken.
Todesursache Kopfschuss
Der Täter sei an einer Schussverletzung im Kopf gestorben, erklärt Nicole Belliger, Staatsanwältin des Bezirks Sursee. Gemäss Augenzeugen hatte der Mann die Tatwaffe in der Hand, ehe sie Mitarbeiter durch ein Fenster nach draussen warfen.
«Es bestehen keine Hinweise für eine Schussabgabe durch anwesende Personen», sagt Belliger. Der tödliche Schuss sei vom Täter selbst abgegeben worden. Es sei aber unklar, ob in «suizidaler Absicht».
Zur Klärung des Tatmotivs wurde bei der Luzerner Psychiatrie ein Psychiatrisch-Forensisches Gutachten über den Täter in Auftrag gegeben. Dieses soll Aufschluss geben über die Frage nach allfälligen psychiatrischen Auffälligkeiten des Täters im Sinne einer Krankheit, wie auch Aussagen zum möglichen Hintergrund der Tat. (kab)