Die Super Pumas sind die grössten Helikopter im Land und ein Aushängeschild der Schweizer Armee. 27 Stück davon beschaffte die Luftwaffe und benutzt sie zum Truppentransport, aber auch um Bundesräte und Staatsgäste sicher zu Anlässen zu fliegen. Nach dem Unglück von heute auf dem Gotthard hat die Schweizer Luftwaffe ein vorläufiges Flugverbot für die Super Pumas angeordnet.
Just Anfang Juni sorgten die Helis von Airbus für negative Schlagzeilen. Damals wurden die Super Puma-Versionen AS332L2 und EC225LP von der Europäischen Flugsicherheitsbehörde EASA aus Sicherheitsgründen gegroundet. Dies, weil Ende April einer der französisch-deutschen Helis während eines Flugs in Norwegen den Rotor verlor. 13 Menschen kamen ums Leben – es waren Arbeiter einer Ölbohrplattform vor der norwegischen Küste.
Europäische Flugsicherheitsbehörde groundet Super Pumas
In der ersten Juniwoche wurde das Verbot auch auf gewisse militärische Versionen ausgeweitet. Es ist nach wie vor in Kraft. In der Schweiz sei aber keine einzige zivile Maschine dieses Typs registriert, bestätigt das BAZL auf Anfrage von BLICK.
So behielt die Deutsche Luftwaffe ihre drei Super Pumas vom Typ AS 532 am Boden. Mit den Maschinen führten die Deutschen VIP-Transporte durch, zum Beispiel auch mit Kanzlerin Angela Merkel.
Die deutsche Bundeskanzlerin flog am 1. Juni jedoch mit einem Super Puma der Schweizer Luftwaffe zur Eröffnung des nagelneuen Gotthard-Basistunnels (BLICK berichtete).
Schweizer Luftwaffe fliegt andere Typen
Warum blieben die Schweizer Helis in der Luft? «Wir sind nicht betroffen», sagte Jürg Nussbaum, Kommunikationschef der Luftwaffe, damals zu BLICK. Die Experten hätten untersucht, welcher Typ beim Unfall in Norwegen betroffen gewesen sei und welcher Typ in Deutschland gegroundet wurde. Es seien andere als in der Schweiz.
Ein Pilot (†) war Stadtrat von Illnau-EffretikonDen Unterschied machen ein paar Buchstaben. Während die Deutschen den Typ AS532-U2 haben, heisst die Schweizer Version AS532-UL. Auch beim ersten Modell ist der Unterschied in der Bezeichnung minim: Problematisch ist der AS332-L2, die Schweiz hat den AS332-M1.
Noch ist die Unfallursache beim Absturz auf der Gotthard-Passhöhe Gegenstand einer behördlichen Untersuchung. Klar ist aber schon jetzt: Sollte ein technisches Problem für das Unglück verantwortlich sein, wird das für Airbus zum zusätzlichen Problem. (hlm/sas)