Eigentlich sollte es ein schöner Samstag beim Titlis werden, doch beim Sessellift Trübsee-Jochpass kommt es zu einem Vorfall, der schlimm hätte enden können. Beim Aufsteigen auf den Sessellift rutscht ein Kind (6) vom Sitz, droht abzustürzen. Seine Mutter bekommt es gerade noch zu fassen, packt das Kleine an den Armen und hält es 300 Meter fest – so lange, bis die Höhe abnimmt. Dann lässt die Mutter los, das Kind fällt drei bis vier Meter in den Schnee. Es bleibt unverletzt.
Wie konnte das passieren? «Unser Bahnmitarbeiter musste für einen anderen Gast einen Schraubenzieher holen», sagt Roland Wehrli, Leiter Operation Berg Titlis Bergbahnen, zu «Radio Pilatus» und «Tele1». Sein Mitarbeiter habe nicht gemerkt, dass es beim Einstieg Probleme gab. Wehrli dazu: «Das tut uns wirklich leid.»
Kind einfach loslassen
Rechtliche Konsequenzen fürchtet der Bahn-Chef aber nicht. Der Angestellte sei ja die ganze Zeit über in der Station gewesen und habe einfach zu spät bemerkt, dass es beim Einstieg zu Problemen gekommen war. Wehrli verspricht aber: «Wir werden die Mitarbeiter aber nochmals sensibilisieren, damit dies nicht mehr vorkommt.»
Um solche Vorfälle zu verhindern, haben neue Sesselliftanlagen den Sicherheitsbügel nicht mehr auf der Seite, sondern zwischen den Beinen, wie der «Bote der Urschweiz» berichtet. Solche Anlagen gibt es auch im Titlis-Gebiet. Der Sessellift Trübsee-Jochpass hat dagegen noch die alten Sicherheitsbügel. Er wurde 2005 in Betrieb genommen.
Eine Überarbeitung ist nicht in Sicht, erklärt Wehrli. Und er rät Eltern, sollte das Kind unter dem Bügel hindurch rutschen: «Nicht versuchen es festzuhalten. Man soll es direkt nach dem Einstieg loslassen». Am Anfang sei der Sessel noch nicht so hoch und der Sturz weniger gefährlich. (jmh)