14 Mal soll er zugestochen haben. Mit einem Küchenmesser soll er den Wirt der Dorfbeiz Mühle grausam ermordet haben. Heute steht der langjährige IV-Rentner Werner D.* (54) vor dem Urner Landgericht. Er ist geständig.

Heute Mittwoch begann am Mittwoch mit der Befragung des Angeklagten durch den vorsitzenden Landrichter Heinz Gisler. Dabei bestätigte der Mann sein im April 2013 abgelegtes Geständnis. An die Umstände der Tat könne er sich dagegen nicht erinnern, sagte der Angeklagte. «Ich habe keine Ahnung was abgelaufen ist. Es ist mir nach wie vor ein Rätsel.»

Er habe in der vergangenen Zeit viel darüber nachgedacht, aber er habe ein «totales Black out». Er und das Opfer hätten sich seit über 20 Jahren gekannt, sagte der Angeklagte weiter. Man sei viel zusammen gesessen. Sie seien zwar nicht direkt Kollegen gewesen, aber sie hätten keine grösseren Probleme gehabt.

Der Oberstaatsanwalt Thomas Imholz wirft dem Angeklagten Raubmord vor und fordert eine Freiheitsstrafe von 17 Jahren (abzüglich zwei Jahren Untersuchungshaft).

Beim Angeklagten sollen 9250 Franken Bargeld gefunden worden sein. Daneben wird dem Mann häusliche Gewalt gegen seine Ehefrau, von der er inzwischen geschieden ist, vorgeworfen. Er habe sie auch mehrmals mit dem Tod bedroht.

Mord nach Mitternacht

Die Tat ereignete sich am 24. März 2013. Mitten in der Nacht riegeln Polizisten in Schattdorf UR ein ganzes Quartier ab. Sie tragen kugelsichere Westen und sind mit Maschinenpistolen bewaffnet. Alles ist in Alarmbereitschaft.

In der Mühle ist ein Mord geschehen. Nach zwei Uhr findet die Polizei die Leiche von Wirt Franz B.* (†51) aus Altdorf – brutal zugerichtet.

Schnell fällt der Verdacht auf Werner D. Immer wieder hatte der Stammgast Krach mit dem Wirt. Noch am gleichen Abend schnappt sich die Polizei den IV-Rentner.

Laut der Urner Kantonspolizei ist er geständig, dem Opfer mehrere Stichverletzungen zugefügt zu haben. Die Tatwaffe liess er im Gangbach bei Schattdorf verschwinden, wo die Beamten sie später fanden.

Es ist bereits der zweite Anlauf zum Prozess. Im letzten Herbst waren die Verhandlungen nach einer Stunde sistiert worden. Für den Killer sollte ein zweites psychiatrisches Gutachten erstellt werden.

Die jetzigen Verhandlungen sind auf drei Tage angesetzt. Das Urteil wird am 11. September erwartet. (mad)