Seit heute gilt die Zertifikatspflicht an den Hochschulen der Schweiz. In vielen Städten haben Massnahmen-Skeptiker Demonstrationen angekündigt.
Vor der Uni Luzern kommt es heute Morgen zu lautstarken Protesten einer Gruppe. Voran geht der Co-Präsident der Skeptiker-Gruppe «Massvoll», Nicolas Rimoldi (26), der Glocken der «Freiheitstrychler» schwingt, wie «Zentralplus» berichtet.
Rimoldi wollte ohne Maske ins Gebäude
Das Portal berichtet weiter über einen Gegenprotest von Studentinnen und Studenten, die unter anderem Transparente in die Luft halten mit den Slogans: «Wer mit Nazis marschiert, hat nichts kapiert!» Oder: «Diskriminierung beginnt nicht beim Zertifikat.»
Vor dem Gebäude kam es gemäss einem «Zentralplus»-Reporter zu einer Rangelei, als sich Rimoldi ohne Maske Zutritt zum Gebäude verschaffen wollte, von Gegendemonstranten mit einer Menschenkette aber daran gehindert wurde. Auch die Polizei griff ein: Ein Mann in «Massvoll»-Shirt sei in Gewahrsam genommen worden. Die Luzerner Polizei bestätigt dies gegenüber dem Portal noch nicht.
Auch in Zürich Proteste
Ein etwa grösserer Aufmarsch von Demonstranten gab es in Zürich. Bis zu 150 Studierende haben am Montagmorgen gegen die Zertifikatspflicht an Hochschulen demonstriert. Sie forderten barrierefreien Zugang zu Bildung für alle. Gegen 8.30 Uhr zogen die Studierenden vom Landesmuseum in Richtung Universität und ETH Zürich. Dabei trugen sie Schilder, auf denen sie einen zertifikatsfreien Bildungszugang forderten, und skandierten «Liberté», wie ein Augenschein vor Ort zeigte.
Auf Flyern, die verteilt wurden, wurde die Zertifikatspflicht als Diskriminierung verurteilt. Rechte hingen nicht von einem QR-Code ab, das Zertifikat führe nur zu einer Spaltung.
ETH Zürich nimmt Stellung
Die ETH Zürich verteidigt ihren Entscheid und schreibt auf ihrer Website: «Nur so sei es möglich, den Studierenden nach fast drei Semestern Ausnahmezustand wieder ein normaleres Studiererlebnis zu bieten.» Eine Maskenpflicht in den Vorlesungsräumen biete zusätzlichen Schutz.
Studierende verschiedener Hochschulen hätten friedlich ihre Meinung kundgetan, was selbstverständlich legitim sei und von der ETH Zürich begrüsst werde, schreibt die Hochschule auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. (SDA/neo)