Ein Mann steht am Waldrand und schaut in die Ferne. Er ist nackt. Ein Exhibitionist? Ein Nacktwanderer? Ein Irrer? Nein, der Mann ist Künstler. Der Luzerner Martin Gut will im November für ein Projekt eine Woche lang im Wald überleben. Nackt. Zumindest am Anfang. «Ich werde während sechs Tagen und sechs Nächten das Überleben üben», sagt er in einem Video. «Ich werde splitternackt antreten.»
Doch lange wird er das in der kalten November-Luft nicht aushalten. Deshalb ist er auf die Hilfe von wohltätigen Spendern angewiesen. «Ich brauche Unterhosen, Socken, Schuhe, Zelt, Feuerzeug», so sein Aufruf in dem Video.
«Gewisse Dinge braucht man einfach. Wenn ich diese nicht bekommen würde, würde ich leiden», sagt Gut zu Blick.ch.
Champignons aus der Dose aber keine Unterhose
Auf seiner Homepage kann man anklicken, was man ihm gerne spenden möchte. Und es ist schon allerhand zusammengekommen: Champignons, Erbsen und Lychees aus der Dose, Bier, Guetzli, Kaffee und Whisky, aber auch ein Regenschirm, eine Kappe oder Socken sind schon gespendet. Nur eines fehlt bislang: eine Unterhose!
Doch was passiert, wenn er die notwendigen Utensilien nicht bekommt? «Ich breche das Projekt ab, wenn meine Gesundheit gefährdet ist», sagt Gut.
Doch was soll das Ganze überhaupt? «Ich will meine Komfortzone verlassen und mich der Natur aussetzen, so natürlich wie ich bin», sagt Gut in einem Interview mit dem Radio KanalK.
«Vielleicht werde ich eine Kirche bauen»
Was der Künstler dann genau eine Woche lang machen will, weiss er noch nicht. «Ich werde ankommen und die Spenden entgegennehmen. Was dann passiert, weiss ich noch nicht. Ich werde auf die Situation vor Ort reagieren. Ich werde vielleicht eine Kirche aus Ästen bauen.»
Gut lebt ab dem 10. November eine Woche auf Noseland, einem Privat-Grundstück in Schöftland AG. Wer will, kann das Spektakel per Webcam mitverfolgen. Deshalb der Aufruf an alle: Gebt dem Mann um Himmels Willen eine Unterhose! (kab)