Am Samstagnachmittag ereignete sich ein tödlicher Verkehrsunfall auf der K10 in Richtung Wolhusen LU. Ein Autofahrer (†48) war kurz vor 13.30 Uhr auf der K10 unterwegs. In Malters LU fuhr das Auto aus noch ungeklärten Gründen auf die Gegenfahrbahn und prallte frontal in ein entgegenkommendes Auto.
Der 48-jährige Autofahrer erlitt beim Unfall schwere Verletzungen und verstarb noch auf der Unfallstelle. Zwei Personen im entgegenkommenden Auto wurden verletzt und durch den Rettungsdienst ins Spital gefahren. Bei ihnen handelt es sich um eine Mutter (48) und ihre Tochter (18). Sie äusserten sich am Mittwoch gegenüber «20 Minuten» zum Unfall.
«Hätte alles vorbei sein können»
«Es ging alles so unfassbar schnell», sagte die Tochter. Die beiden seien auf dem Rückweg zur Garage gewesen, als das Auto des Unfallfahrers plötzlich mit überhöhter Geschwindigkeit zum Überholmanöver ansetzte und auf ihre Spur kam. «Plötzlich kam uns ein Auto im Vollgas entgegen. Wir hupten und versuchten noch zu bremsen, aber es war schon zu spät», so die Teenagerin.
Dann der Crash – beide Wagen drehten sich mehrfach, bevor sie zum Stillstand kamen. «Ich stand völlig unter Schock. Mein ganzer Körper schmerzte und überall war Rauch. Das Auto drohte Feuer zu fangen. Ich dachte, jetzt sterben wir», so die Jugendliche.
Ihr Auto sei stark zusammengedrückt gewesen. Ohne fremde Hilfe konnten sie sich nicht aus dem PKW befreien. «Wir hatten unglaubliches Glück», erklärt sie. «Die Ärzte haben mir gesagt, dass solche Unfälle nahezu immer tödlich enden. Innert weniger Sekunden hätte alles vorbei sein können.»
Die junge Frau und ihre Mama stehen noch immer unter Schock. «Ich durchlebe den Unfall immer und immer wieder in meinem Kopf.» Ihre Mutter sehe jeden Abend vor dem Einschlafen das Gesicht des anderen Fahrers vor dem inneren Auge.
Nun muss die 18-Jährige wegen eines gebrochenen Rückens wieder lernen, richtig zu laufen. Ihre KV-Lehre wird sie im Sommer wohl nicht beenden können. Die nächsten Monate ist sie ans Bett gefesselt.
Mit Absicht gecrasht?
Am Dienstag ist bekannt geworden, dass der Unfallverursacher zur Fahndung ausgeschrieben war. Möglicherweise hat der 48-Jährige den Unfall mit der Absicht, Suizid zu begehen, verursacht.
Die Staatsanwaltschaft hat am Dienstag auf Anfrage eine Meldung des Onlineportals Zentralplus bestätigt. Sie teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, dass gemäss ersten Zeugenaussagen der Autofahrer am Samstagmorgen im Kanton Luzern eine Person bewusst angefahren und mit einer Waffe bedroht habe. Eine Person sei verletzt worden.
Abklärungen laufen
Die Polizei löste darauf nach Angaben der Staatsanwaltschaft eine Fahndung nach dem Fahrer und dem Fahrzeug aus. Am frühen Nachmittag sei der Gesuchte bei Malters von einer Polizeipatrouille gesichtet worden. Diese habe ihn aufgefordert, anzuhalten. Der Mann sei aber weitergefahren und habe darauf den tödlichen Unfall verursacht.
Die Abklärungen zum Unfall sind noch nicht abgeschlossen. Noch keine Antwort gibt es zur Frage, ob der Mann von der Polizei verfolgt wurde, als er verunfallte. Die Staatsanwaltschaft warte die Polizeiberichte und -rapporte ab, teilte sie mit. Im Zentrum der Abklärungen stehe ein Suizid. Einen solchen habe der Mann zuvor angedeutet. (nad/bab/SDA)
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Adressen für Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben
- Refugium – Verein für Hinterbliebene nach Suizid: www.verein-refugium.ch
- Nebelmeer – Perspektiven nach dem Suizid eines Elternteils: www.nebelmeer.net
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