Unter anderem wurden die Erfahrungen aus der Flüchtlingskrise 2015/2016 nicht in genügendem Mass verschriftlicht, wie die Staatskanzlei am Montag mitteilte. Und die Defizite, welche in der kantonalen Gefahren- und Risikoanalyse von 2019 im Hinblick auf einen grossen Andrang an Schutzsuchenden aufgeführt seien, seien nicht plangemäss behoben worden.
Weiter zeigt die Evaluation, dass der Kanton Luzern das Potenzial der Führungsunterstützung durch den kantonalen Führungsstab noch stärker hätte ausschöpfen können. Zudem seien einzelne Dienststellen zu wenig in den Krisengremien eingebunden gewesen und hätten für die Bewältigung zusätzlicher Aufgaben zu Beginn der Krise nicht ausreichend Ressourcen zur Verfügung gehabt.
So will der Kanton die Erfahrungen und Erkenntnisse, die sich aus der bisherigen Krisenbewältigung ergeben, dokumentieren und die operativen sowie strategischen Grundlagen aufarbeiten. Es sollen Grundlagen geschaffen werden, um in zukünftigen Krisen die verwaltungsinterne Einsatzflexibilität und Durchhaltefähigkeit von Personal zu gewährleisten, heisst es.
Zwar habe der Kanton in der Krise umfassend via Webseite, Broschüre und Newsletter informiert. Dennoch zeigte die Evaluation, dass sich einzelne Akteure zu wenig informiert fühlten, wie es heisst. Der Kanton will deshalb künftig die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Staatsebenen und mit der Zivilgesellschaft stärken, wie es in der Medienmitteilung heisst.
Grundsätzlich aber ergab die Evaluation ein positive Resultat der bisherigen Krisenbewältigung im Kanton Luzern, wie es in der Mitteilung weiter heisst. «Wir konnten unseren gesetzlichen Auftrag, nämlich die Unterbringung und Betreuung der schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine wie auch aus dem übrigen Asyl- und Flüchtlingsbereich, zu jeder Zeit erfüllen», wird Regierungsrätin Michaela Tschuor (Mitte) zitiert.
(SDA)