«Die psychische Belastung für Onid ist enorm gross»
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Bub in Emmen von Hund gebissen:«Die psychische Belastung für Onid ist enorm gross»

Nexhat Zenunis Sohn in Emmen LU von Labradoodle angegriffen
«Er war voller Blut und stand unter Schock»

Während dem Spielen mit Freunden ist der kleine Onid Zenuni (9) aus Emmen LU von einem Hund gebissen und schwer verletzt worden. Seine Eltern möchten nun, dass der Hund eingeschläfert wird.
Publiziert: 14.04.2023 um 12:29 Uhr
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Aktualisiert: 14.04.2023 um 14:29 Uhr
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Nexhat Zenuni (41) und Magbule Zenuni (38) sind geschockt. Ihr Sohn Onid (9) ist letzten Donnerstag von einem Nachbarshund gebissen worden.
Foto: Qendresa Llugiqi
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Qendresa LlugiqiReporterin News

Onid Zenuni (9) spielt gerade draussen mit Freunden Fangis, als er aus dem Nichts von einem Nachbarshund angriffen und mehrfach gebissen wird. Der Drittklässler erleidet Verletzungen an den Wangen, am Hals und an der linken Hand. Der Junge wird mit der Ambulanz ins Kinderspital Luzern gefahren.

Vater Nexhat Zenuni (41) ist auch Tage nach der Attacke geschockt und fragt sich: «Der Hund hat ihn zerfleischt und darf trotzdem noch frei – ohne Konsequenzen – herumlaufen. Wie geht das?!»

Die Luzerner Polizei bestätigt Blick, dass ein Kind in Emmen LU am Donnerstag vor einer Woche von einem Labradoodle, also einer Mischung aus Labrador und Pudel, angegriffen worden ist.

Den Angriff haben die Eltern selbst nicht gesehen. «Mein älterer Sohn Ondi informierte mich. Ich rannte raus, um die Ecke und sah auch schon die Ambulanz. Erst da realisierte ich, wie ernst die Situation ist», sagt Nexhat Zenuni zu Blick. Onid sei bereits ärztlich versorgt worden: «Er war voller Blut und stand unter Schock.»

Bisswunden im Gesicht

Anwesende Nachbarn und auch der Mitbewohner des Hundehalters klärten den Vater über das Geschehene auf. «Letzterer meinte, dass er gerade nach Hause kam und der Hund blitzschnell wegrannte, als die Türe offen stand. Er überquerte den Vorgarten, sprang über den Zaun und stürzte sich gleich auf meinen Sohn», sagt Zenuni. «Onid konnte gar nicht reagieren. Er wurde zu Boden geworfen und der Hund biss zu. Zuerst ins Gesicht.»

Der Mitbewohner sei dem Hund nachgerannt und habe versucht, diesen wegzureissen. «Doch der Hund liess nicht von ihm ab. Wieder stürzte er sich auf Onid und biss ihn dieses Mal in den Hals.»

Sohn hat Albträume

Mutter Magbule Zenuni (38) sagt: «Onid hat versucht, sich zu wehren und den Hund durch Faustschläge und Tritte wegzustossen. Doch der Hund liess nicht locker.» Laut der Mutter ist eine ältere Dame dem Jungen zu Hilfe geeilt und hat den Notruf gewählt.

Inzwischen gehe es Onid körperlich besser, psychisch sei er aber noch angeschlagen. Die Mutter fügt hinzu: «Wenn er schläft, schreckt er immer wieder auf. Seit dem Angriff hat er Albträume.»

Hund müsse eingeschläfert werden

Am meisten belaste die Familie, dass der Hund nach dem Angriff weiter im Quartier zu sehen war. «Er verhielt sich so aggressiv. Wir haben Angst, dass wieder etwas passiert. Vielleicht nicht uns, aber jemand anderem. Deshalb wünschen wir uns, dass der Hund eingeschläfert wird», sagt der Vater.

Ein Polizist habe ihm am Samstag mitgeteilt, dass sich der Hundehalter seit Freitagmorgen an Auflagen halten müsse. «Dazu gehört, dass der Hund an der Leine ist und einen Maulkorb trägt. Doch der Halter nimmt das anscheinend nicht ernst. Am Freitagabend haben Nachbarn gesehen, dass der Hund draussen noch keinen Maulkorb getragen hat», sagt Zenuni.

Die Behörden seien informiert worden, passiert sei nichts. «Wir haben das Gefühl, dass uns weder die Polizei noch der Veterinärdienst ernst nehmen», so Zenuni weiter. «Die Behörden schieben die Verantwortung über die Kontrolle des gemeingefährlichen Hundes hin und her. Ohne, dass sie jetzt die eine gezielte Massnahme – wie die geforderte Einschläferung des Hundes – vollziehen.»

Kritik nicht nachvollziehbar

Die Luzerner Polizei kann die Kritik des Vaters nicht nachvollziehen. Sie nehme den Fall ernst. «Wir haben umgehend die entsprechenden Massnahmen und Ermittlungen in die Wege geleitet», sagt Sprecher Urs Wigger. So sei etwa der Veterinärdienst des Kantons Luzern informiert worden.

Dieser bestätigt, dass der Hundehalter bereits am Donnerstag mündlich und am Freitag schriftlich über die Sofortmassnahmen informiert worden ist. «Im konkreten Fall sind sowohl eine Leinen- als auch eine Maulkorbpflicht auferlegt worden», sagt Kantonstierarzt Martin Brügger.

Massnahmen getroffen

Inzwischen seien weitere Massnahmen getroffen worden: «Wir haben die Situation laufend beobachtet und beurteilt. Der Hund wurde am Dienstag schliesslich in einem Tierheim untergebracht, um das Risiko für die Öffentlichkeit zusätzlich zu minimieren.» Der Hund werde zudem einer Wesensbeurteilung unterzogen, auf der dann verschiedene Massnahmen ableitbar seien.

Zur Kritik von Vater Zenuni sagt Brügger: «Wir haben den Fall ernst genommen und tun dies nach wie vor.» Der Veterinärdienst habe jedoch keine Kenntnis davon, dass sich der Hundehalter nicht an die Anordnungen gehalten habe. Auch stellt Brügger richtig: «Der Sachbearbeiter der Polizei hat dem Vater gegenüber keine Auflagen bestätigt. Er hat ihm lediglich erklärt, welche Auflagen seitens des Veterinärdienstes gemacht werden könnten. Und diese wurden auch ergriffen und umgesetzt.»

Der Hundehalter wollte gegenüber Blick keine Stellung nehmen. Onid befindet sich auch am Freitag noch im Kinderspital Luzern. Mit einer Entlassung kann er gemäss dem Vater erst am Montag rechnen.

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