Seiner Raserei kam die Luzerner Polizei aufgrund eines ihnen zugespielten Clips des Videoportals Tiktok auf die Spur. Auf dem Clip zu sehen war, wie der Beschuldigte auf der Autobahn A2 mit einer Geschwindigkeit von 198 km/h fuhr und sich mutmasslich dabei selber filmte, wie aus der Anklageschrift der Staatsanwaltschaft Sursee hervorgeht.
Nach der Festnahme des damals 22-jährigen deutschen Staatsangehörigen konnten auf dessen Mobiltelefon fünf weitere Videos mit Widerhandlungen gegen das Strassenverkehrsgesetz gefunden werden. In diesen war der Automobilist in verschiedenen Luzerner Gemeinden wie Nottwil, Eich und Ruswil mit Geschwindigkeiten zwischen 123 und 202 km/h unterwegs.
Unfall mit Verletzten oder Toten in Kauf genommen
Die Staatsanwaltschaft beantragt eine Freiheitsstrafe von 3,5 Jahren sowie eine Busse von 1300 Franken. Durch die mehrfache vorsätzliche Verletzung elementarer Verkehrsregeln sei der Beschuldigte das hohe Risiko eines Unfalls mit Schwerverletzten oder Todesopfern eingegangen, wie es heisst.
Des Weiteren wird er des Führens eines Autos in nichtbetriebssicherem und nichtvorschriftsgemässem Zustand beschuldigt. Es konnten diverse Mängel an seinem Fahrzeug festgestellt werden. Darunter der Anbau von Fremdfelgen ohne Eignungserklärung, ein herstellerfremder Schalldämpfer und nicht erlaubte aerodynamische Anbauteile. Auch wurde eine Leistungssteigerung erzielt durch Umprogrammierung der Motor-Steuerelektronik.
Bei der Befragung durch die Richter bestritt der Beschuldigte am Donnerstag, bei zwei von sechs Fahrten am Steuer gewesen zu sein. Zudem gab er an, «jung und dumm» gewesen zu sein. Er bereue seine Taten. Der Mann betonte, seit jener Zeit viel reifer geworden zu sein. (SDA)