Die Stadtregierung hat am Mittwoch eine Interpellation der Mitte-Fraktion zur Abschaffung von Schulnoten in den Primarschulen beantwortet. Demnach gibt es seit Juni 2023 für alle städtischen Volksschulen ein gültiges Rahmenkonzept zur Beurteilung der Schulkinder.
In dem Rahmenkonzept seien auch Eckwerte für den Umgang mit Noten formuliert, erklärte der Stadtrat. Die Volksschule sei leistungsorientiert und begleite die Schülerinnen und Schüler zu ihrer bestmöglichen individuellen Leistung. Die Notenvergabe solle dabei auf ein Minimum reduziert werden.
Der Stadtrat begründet dies damit, dass die Notensetzung einen Lernprozess abschliesse. Die Note reduziere die Beurteilung auf eine Ziffer und mache die Lernentwicklung und -förderung nicht sichtbar. Ein fundiertes Feedback unterstütze das Lernen aber besser als eine blanke Ziffer.
Für den Stadtrat befriedigt die Note zwar das Bedürfnis nach Klarheit. Sie verwässere aber auch die tatsächliche Aussage einer förderorientierten Beurteilung. Aus Sicht des Stadtrats sei eine differenzierte Beurteilung ohne Noten deswegen wirksamer und transparenter.
Ende Semester gibt es aber weiterhin Noten. Der Stadtrat begründet dies mit kantonalen Vorgaben. Die Stadt Luzern sei aber an einer Weiterentwicklung interessiert.
Nach Angaben des Stadtrats war der Verzicht auf Noten während des Semesters zunächst in einzelnen Schulhäusern erarbeitet worden. Es werde den Schulen genügend Zeit gelassen, das Rahmenkonzept Beurteilung «behutsam und sorgfältig» umzusetzen. In der Anfangsphase müssten die Lehrerinnen und Lehrer einen Mehraufwand leisten müssen.
(SDA)