Aufmerksamen Anwohnenden waren einzelne Exemplare des Käfers in Zell aufgefallen, wie das Luzerner Umweltdepartement am Dienstag mitteilte. Der ALB gilt als einer der gefährlichsten Laubholzschädlinge weltweit und ist in der Schweiz meldepflichtig.
Der Käfer ist 2,5 bis 3,5 Zentimeter gross, glänzend schwarz mit unregelmässigen hellen Flecken auf den Flügeldecken. Er befällt Laubbäume, wie etwa Ahorn, Pappel, Weide, Rosskastanie, Birke, Platane, Buche und weitere Laubholzarten. Die Larven fressen sich durch Bast und Baum und beschädigen damit die Leitgefässe, sodass der Baum abstirbt.
Weil er in Europa keine natürlichen Feinde hat, müsse der Käfer bekämpft und getilgt werde, teilten die Behörden mit. In die Schweiz gelange er aufgrund weltweiter Handelsströme meist in Verpackungsholz aus Ostasien.
Hierzulande tauchte der Asiatische Laubholzbockkäfer 2011 erstmals auf. Zuletzt war er im Schädlingsgeplagten Kanton Freiburg 2019 ausgerottet worden. Da der Käfer als träge gilt und für seine Entwicklung im Holz meist zwei Jahre benötigt, habe man in Luzern «die berechtigte Hoffnung», dem Problem Herr zu werden.
Dazu kommen in Zell nun Suchteams mit Kletterspezialisten und Spürhunden zum Einsatz, die das betroffene Gebiet nach Käfern absuchen. Wirtsbäume müssen gefällt und gehäckselt werden. Die wirtschaftlichen und ökologischen Schäden für betroffene Gebiete seien hoch.
Für die Bevölkerung von Zell richtet der Kanton eine spezielle Sammelstelle für Grüngut ein. Wer einen verdächtigen Fund macht, solle den Käfer in einem Glas mit gelöchertem Deckel im Kühlschrank aufbewahren, bis das Tier von der Dienststelle Landwirtschaft und Wald abgeholt wird.
(SDA)