Bereits drei Einbrüche hat das Hotel Löwen in Ebikon hinter sich, wie die «Luzerner Zeitung» berichtet. Dabei lassen die Langfinger alles Mögliche mitgehen. Wertgegenstände aus den Hotelzimmern, Tabakwaren aus dem Zigarettenautomaten oder gleich den ganzen Safe: Nichts scheint sicher zu sein. Pächter Ruedi Mazenauer hat nun genug und richtet klare Worte an die zukünftigen Diebe.
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Auf einem Plakat beim Eingang steht neu: «An Einbrecher und Diebe: Denkt daran, bei uns wohnen Monteure, Türsteher und Arbeiter aus Polen, der Slowakei, aus Bosnien, Kroatien, der Türkei, Deutschland und der Schweiz. Die einen wiegen nur 80 Kilogramm, einige aber 100, 120 oder 140 und haben sehr kräftige Oberarme. Diese Bewohner werden sehr böse, wenn jemand versucht, in ihrem Zuhause zu stehlen. Zu deinem Schutz solltest du von diesem Gebäude absehen. Die Verwaltung übernimmt keine Haftung.»
Dies sei jedoch kein Appell zu Gewalt in seinem Haus, wie er zur «Luzerner Zeitung» sagt. Doch seine Bewohner fänden es halt nicht so lustig, «wenn jemand in ihr Zimmer einsteigt, um dort ihre Wertgegenstände zu stehlen». Dabei hat das Hotel Löwen insgesamt 40 Zimmer, die momentan von rund 60 Personen bewohnt würden.
Toiletten der Öffentlichkeit zugänglich
Die Einbruchsserie startete bereits Ende 2023. Für den plötzlichen Anstieg hat Mazenauer auch eine einfache Erklärung. Da er seine Toiletten der Öffentlichkeit zugängig macht, würden dies viele Diebe ausnutzen. «Wir sind enttäuscht und wütend, dass es von Einbrechern missbraucht wird, dass wir unsere Toiletten zur Verfügung stellen.» Den Service will er deswegen nicht ändern.
An Weihnachten stieg ein Langfinger in den Löwen ein, um in den Zimmern nach Wertgegenständen zu suchen. «Der lief aber regulären Bewohnern in die Arme.» Dafür sei der zweite Einbruch am 12. Januar gleich doppelt so heftig gewesen, wie der Pächter berichtet. Die Langfinger hätten den gesamten Safe des Hotels gestohlen — und rund 1500 Franken erbeutet. «Das tut einem kleinen Betrieb wie unserem weh», so Mazenauer.
Nicht nur Diebe von Plakat angesprochen
Der letzte Einbruch der Serie erfolgte kurz darauf am 1. Februar um 3 Uhr morgens. Die Diebe hatten es diesmal auf den Zigarettenautomaten abgesehen. Tabakwaren und Bargeld rissen sie sich unter den Nagel. Wie die Luzerner Polizei auf Anfrage der «Luzerner Zeitung» bestätigt, seien zwei Anzeigen wegen Einschleichdiebstählen erstattet worden. In zwei Fällen hatte das Hotel zudem noch Videomaterial der Polizei übergeben können.
Das neue Plakat soll die Diebe also abschrecken. Das scheint aber nicht nur bei den Einbrechern zu funktionieren – auch SVP-Kantonsrat Guido Müller aus Ebikon ist darauf aufmerksam geworden. Auf Facebook teilte er das Bild und schrieb: «Die Kriminal-Touristen scheinen auch im Löwen Ebikon eingetroffen zu sein.» Weder die Polizei noch Mazenauer kommentierten den Post. (mgf)
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