«Ich habe immer Lust»
Dieses Schweizer Bordell hat mehr Sexpuppen als Prostituierte

In einem Bordell in Kriens LU setzt man auf Sexpuppen. Dort gibt es inzwischen mehr Puppen als Prostituierte. Verdrängt die Konkurrenz aus Silikon bald die Prostituierten?
Publiziert: 08.11.2019 um 14:23 Uhr
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Aktualisiert: 01.02.2021 um 16:16 Uhr
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Im Bordell Arsenal 51 in Kriens LU gibt es mehr Sexpuppen als Prostituierte aus Fleisch und Blut.
Foto: Arsenal51

Im Bordell Arsenal 51 in Kriens LU setzt man voll auf Sexpuppen. Dort gibt es bereits rund zwölf Stück davon – richtige Sexarbeiterinnen hingegen fast keine mehr. Eine Stunde mit einer Sexpuppe kostet 90 Franken, der Service mit einer Prostituierten hingegen rund 250 Franken.

Die Puppen können zudem auf Wunsch auch in der näheren Umgebung nach Hause geliefert werden – diskret in einem Rollkoffer. Auf der Internetseite des Bordells heisst es unterhalb der Puppen: «Ich habe immer Lust, ich habe nie Kopfschmerzen, keine Periode oder schlechte Laune!» Stellen die Puppen eine Konkurrenz für die Prostituierten dar?

«Betriebe wollen besondere Dienstleistung anbieten»

Brigitte Snefstrup ist Geschäftsführerin vom Verein LISA, der sich um Prostituierte in der Region kümmert. In einem früheren Interview mit «20 Minuten» sagte sie: «Dass es mehr Puppen als Sexarbeiterinnen hat, erachte ich als einen Einzelfall. Ich habe jedenfalls keine Kenntnis davon, dass das öfters vorkommt.»

Sexbetriebe mit Puppen würde es inzwischen aber schweizweit geben. «Viele Betriebe wollen eine besondere Dienstleistung anbieten, um am Markt wettbewerbsfähig zu sein», sagt sie. Für die echten Prostituierten stellen die Sexpuppen offenbar aber keine Konkurrenz dar – trotz günstigerer Preise. «Sexpuppen waren noch nie ein Thema in einem Gespräch zwischen einer Sexarbeiterin und mir», sagt Snefstrup. Sie selbst kann sich nicht vorstellen, dass die Silikonpuppen die Prostituierten eines Tages verdrängen werden. Denn: «Bei vielen Kontakten geht es um viel mehr als nur um Sex. Eine Puppe kann den zwischenmenschlichen Kontakt nicht ersetzen.»

Sexpuppen mit künstlicher Intelligenz

Möglicherweise könnte sich das aber bald ändern. In den USA wird zurzeit an Sexpuppen mit künstlicher Intelligenz gearbeitet. Diese sollen sich wie echte Frauen bewegen und sogar Gefühle habe. Zusammen mit erfahrenen Ingenieuren aus der Roboter-Industrie sollen die Liebesroboter Realität werden. In deren Inneren arbeiten moderne Rechner. Sie sorgen dafür, dass sich die Puppen wie echte Menschen bewegen, gar anzügliche Sätze von sich geben können.

Die Technik hat aber auch ihren Preis: Bis zu 60'000 Dollar soll ein solches Gerät kosten. Experten gehen davon aus, dass Sexroboter in zehn Jahren ein ganz normales Utensil in unseren Schlafzimmern sein werden. (bra)

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