Vor einer Woche schiesst der Zuger A. E.* (38) mit einer Pfefferpistole nahe der Reuss auf die Dackel-dame Shelby (BLICK berichtete). Das Tier hat von der Ladung Tränengas eine blutige Wunde am Ohr und stark geschwollene Augen. Genau solch einen Angriff hatte Therese Gasser (68) aus Hünenberg ZG erlebt. Als die Nachbarin von A. E. von der erneuten Attacke erfährt, ist sie geschockt.
Gasser war mit ihrem Golden Retriever Camillo (6) und Hundesitter Rolf Egli im Mai 2017 unterwegs. «Camillo witterte wohl einen Fuchs und war kurz weg», sagt das Frauchen. Als ihr Hund zurückkommt, erschrickt sie: «Camillo sah furchtbar aus. Die Augen waren zugeschwollen. Ich versuchte, im Bach die Reizflüssigkeit auszuwaschen. Es ging nicht.»
Tierarzt weist Hund in Klinik
Der Tierarzt weist Camillo in die Tierklinik Ennetsee ein. «Die Ärzte reinigten seine Augen und Haut unter Vollnarkose. Er erholte sich erst nach vier Wochen von dem Angriff», sagt Therese Gasser.
Die Zugerin hadert mit ihrem Nachbarn: «Kann man nicht verhindern, dass der Mann trotz laufender Anzeige noch einmal ein Tier mit der gleichen Waffe vorsätzlich verletzt? Da stimmt doch etwas nicht!»
Kein Bedauern, keine Entschuldigung
Die Hundebesitzerin hat mit A. E. nie über den Angriff gesprochen. «Ich war zu geschockt, wollte ihn nicht sehen», sagt sie. Doch ihr Sohn fasst Mut – und konfrontiert den Schützen. «Ihm sagte er nur, dass auf seinem Land kein Hund etwas verloren habe. Er äusserte kein Bedauern, entschuldigte sich nicht.»
Immerhin: «Der Tierarzt überzeugte mich, Anzeige zu erstatten. Sonst hätte der Arzt es gemacht», sagt Therese Gasser. Seit letzter Woche hat A. E. somit zwei Anzeigen bei der Zuger Polizei gegen sich laufen. Polizei-Sprecherin Judith Aklin bestätigt: «In beiden Fällen läuft eine Strafanzeige. Ob sich der Mann strafbar gemacht hat, entscheidet die Staatsanwaltschaft.»
*Name der Redaktion bekannt