Freiheitstrychler inszenieren sich vor Altersheim mit 9 Toten
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Neun Corona-Tote:Freiheitstrychler inszenieren sich vor Giswiler Heim

So erklären sie ihren respektlosen Auftritt in Giswil OW
Freiheitstrychler inszenieren sich vor Altersheim mit 9 Toten

Bereits neun Corona-Tote im Giswiler Altersheim Dr Heimä. Weil keine Masken getragen wurden? Am Mittwoch erklärten sich die Chefs des Heims und sagten: «Wir haben den Spielraum ausgenutzt.» Am Abend irritierten dann die Freiheitstrychler mit ihrem Auftritt.
Publiziert: 26.10.2021 um 12:51 Uhr
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Aktualisiert: 27.10.2021 um 23:18 Uhr
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«So schlecht können wir nicht geschaut haben»: Daniel Kiefer, Geschäftsführer des Altersheims, und Stiftungsratspräsident Albert Sigrist sprachen zu den Medien.
Foto: Blick

Das Alters- und Pflegeheim Dr Heimä in Giswil OW wird von einer Corona-Welle erschüttert. Innert zwei Wochen starben neun Menschen. Allein seit Freitag musste das Heim drei Tote beklagen.

Laut dem Gesundheitsdepartement des Kantons Obwalden war ein Grossteil der Personen ungeimpft. Lediglich bei zwei Fällen wurde ein Impfdurchbruch festgestellt.

«Wir haben den Spielraum in punkto Masken genutzt!»
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Altersheim Giswil wehrt sich:«Wir haben den Spielraum in punkto Masken genutzt!»

«Lasst uns in Ruhe»

Am Mittwoch erklärten sich Stiftungsratspräsident Albert Sigrist und Daniel Kiefer, Geschäftsführer des Altersheims, den Medien. Ihre wichtigste Botschaft: «Lasst uns in Ruhe, damit wir weiterarbeiten können.» Die Todesfälle seien für die Pfleger und die Bewohner schon belastend genug. Fehler habe man keine gemacht, schliesslich seien es nur Empfehlungen gewesen vom BAG, Masken anzuziehen. «Wir haben den Spielraum ausgenutzt», sagt Andrist dazu. Und man habe zuvor in 18 Monaten keinen einzigen Fall gehabt, also habe man «wohl nicht alles falsch gehabt», fügt Kiefer an.

Die Verantwortlichen sagten, die Entscheidung, auf Masken zu verzichten, sei in Absprache mit dem Gesundheitsdepartement gefallen. Als man festgestellt habe, dass die Situation ernster werde, habe man wieder Masken getragen, das sei schon vor dem Ausbruch passiert. Einen Zusammenhang mit den Todesfällen sehe man darum nicht. Zuvor sagten die Verantwortlichen aber auch, dass man keine rechtlichen Fragen beantworten werden, weil die Behörden das nun untersuchen würden.

Freiheitstrychler versammeln sich in Giswil OW
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Vor Altersheim in Giswil:Hier versammeln sich die Freiheitstrychler

Inszenierung der Freiheitstrychler

Der Mittwoch im Altersheim war damit aber noch nicht vorbei: Am Abend kamen die Freiheitstrychler vorbei, um vor den Türen eine Totenwache abzuhalten. Andächtig marschierten sie mit anderen Personen in Richtung Heim, die Glocken gegen Fackeln getauscht. Ein Pfarrer hielt eine Gedenkfeier ab, auch Angehörige der Opfer waren anwesend. Sie seien für die Menschen da, sagten die Trychler vor Ort, es ginge ihnen nicht immer nur um Politik. Aber als Blick mit Freiheitstrychler Cyrill V. (32) sprach, drangen wieder diese kruden Ansichten auf: «Dass Bewohner von Pflegern mit Masken während zwei Jahren kein Lächeln sehen, das ist für mich viel schlimmer, als wenn man an Corona erkrankt, und dann sterben halt einzelne».

Die Fälle im Altersheim werden von der Polizei untersucht.

Was sich am Mittwoch sonst noch im Altersheim Dr Heimä zugetragen hat, können Sie im Ticker unten nachlesen.


Altersheim in Giswil informiert über Corona-Lage


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