Die Temperatur auf dem Jungfraujoch liegt um den Gefrierpunkt, der Boden ist schneebedeckt. Doch Shannon Sharpe (42) kümmert das nicht. Der Australier trägt auch auf 3500 Metern über Meer Flip-Flops. «Ich ziehe nur zu Rugby-Spielen und Beerdigungen richtige Schuhe an», sagt er zu BLICK.
Nicht einmal für den feierlichsten Tag seines Lebens macht er eine Ausnahme. Shannon will seiner Freundin Heidi (28) auf dem Jungfraujoch einen Heiratsantrag machen und damit das ewige Eis zum Schmelzen bringen.
Am letzten Dienstag, an Heidis Geburtstag, fahren die beiden mit einem befreundeten Paar aus der Schweiz aufs Jungfraujoch. «I like the Virgin-Joch», sagt Sharpe. Auf dem Schnee des Jochs streift er dann erst nervös umher. Er wartet auf den richtigen Zeitpunkt. «Ich wurde aber immer wieder von Asiaten und ihren Selfie-Sticks gestört.»
Doch dann gibt es einen ruhigen Moment. Shannon zückt den Ring und geht auf die Knie. «Will you marry me?», fragt der 42-Jährige. Heidi sagt «Yes! Yes!». Es folgt ein heisser australischer Kuss in den Schweizer Bergen.
Eine Peruanerin namens Heidi
Der passende Name der Verlobten verdankt die gebürtige Peruanerin ihrem Vater. Weil dieser beim Roten Kreuz arbeitete, wollte er einen Schweizer Namen für seine Tochter. So konnte sie nur Heidi heissen.
Nach dem Antrag auf dem Jungfraujoch setzen Shannon und Heidi ihren Europa-Trip fort. Das Paar aus der Ostküsten-Stadt Woy Woy ist seit drei Wochen unterwegs. In London kaufte es für 280 Pfund ein altes, schwarzes Londoner Taxi mit über einer halben Million Kilometer auf dem Buckel.
Das London Cab bringt die beiden nun auf dem Landweg nach Venedig. In Italien wollen sie das Auto wieder verkaufen. Mindestpreis: 200 Euro.
Danach ist ihr Ziel die griechische Insel Santorini. Dort sind sie an einer Hochzeit eingeladen, bevor er zurück nach Down Under geht. Ihre eigene Hochzeit findet dann in den nächsten Jahren in Peru statt. Etwas ist schon jetzt klar: Shannon wird Flip-Flops tragen. (spr)