Am Wochenende hat die Schneelast den Masten eines Sessellifts im Obwaldner Skigebiet Lungern-Schönbühl samt Fundament aus dem Boden gedrückt (Blick.ch berichtete). Der Untersuchungsbericht zu dem Vorfall steht zwar noch aus, doch Geologe Beat Keller schliesst in der heutigen «Neue Luzerner Zeitung» bereits Materialfehler aus.
Der Untergrund ist zu weich
Keller glaubt, dass der Masten aufgrund des weichen Bodens umknickte. Die Monate November und Dezember waren zu warm, der Untergrund daher nicht gefroren. Jetzt drücken riesige Schneemassen auf die Masten – und das stabile, gefrorene Fundament fehlt.
«Demzufolge tun alle Bahnbetreiber gut daran, exponierte Masten vorsorglich vom Schneedruck zu befreien», warnt Keller in der «NLZ». Auch Peter Baumann von der Firma Garaventa, welche den Sessellift in Lungern-Schönbühl baute, stützt die These des Geologen.
Die Schneemassen kriechen talwärts
«Die Schneedecke ist derzeit schlecht aufgebaut», so Baumann. Der Kälteeinbruch habe die unterste Schicht noch nicht erreicht, diese sei zu wenig gefroren. Darüber liegt jetzt eine Eisschicht. Auf dieser wiederum türmt sich meterweise Neuschnee.
«Entsprechend kriecht der Schnee talwärts», sagt Baumann. Der umgeknickte Mast 17 in Lungern-Schönbühl hielt diesen Massen nicht Stand. (rrt)