Geologe schlägt Alarm
Kippen jetzt die Skilift-Masten?

Nachdem in einem Obwaldner Skigebiet der Masten eines Sessellifts von den Schneemassen umgerissen wurde, warnt ein Geologe: Das kann auch andernorts passieren.
Publiziert: 01.02.2012 um 14:56 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 22:58 Uhr
Diesen Masten haben die Schneemassen beschädigt. Inzwischen wurde er entfernt.
Foto: Panoramawelt.ch

Am Wochenende hat die Schneelast den Masten eines Sessellifts im Obwaldner Skigebiet Lungern-Schönbühl samt Fundament aus dem Boden gedrückt (Blick.ch berichtete). Der Untersuchungsbericht zu dem Vorfall steht zwar noch aus, doch Geologe Beat Keller schliesst in der heutigen «Neue Luzerner Zeitung» bereits Materialfehler aus.

Der Untergrund ist zu weich

Keller glaubt, dass der Masten aufgrund des weichen Bodens umknickte. Die Monate November und Dezember waren zu warm, der Untergrund daher nicht gefroren. Jetzt drücken riesige Schneemassen auf die Masten – und das stabile, gefrorene Fundament fehlt.

«Demzufolge tun alle Bahnbetreiber gut daran, exponierte Masten vorsorglich vom Schneedruck zu befreien», warnt Keller  in der «NLZ». Auch Peter Baumann von der Firma Garaventa, welche den Sessellift in Lungern-Schönbühl baute, stützt die These des Geologen.

Die Schneemassen kriechen talwärts

«Die Schneedecke ist derzeit schlecht aufgebaut», so Baumann. Der Kälteeinbruch habe die unterste Schicht noch nicht erreicht, diese sei  zu wenig gefroren. Darüber liegt jetzt eine Eisschicht. Auf dieser wiederum türmt sich meterweise Neuschnee.

«Entsprechend kriecht der Schnee talwärts», sagt Baumann. Der umgeknickte Mast 17 in Lungern-Schönbühl hielt diesen Massen nicht Stand. (rrt)

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