Sie ist immer draussen, stets unterwegs auf einem Streifzug. Sie stolziert über den Zaunplatz in Glarus, besucht regelmässig die legendären Stammbeizen «Glarnerstübli» und «Ochsen». Kurzum: Die Katzendame «Fräulein Büsi» ist die bekannteste Glarnerin neben Skilegende Vreni Schneider.
Im Herbst 2016 hing das Leben des Schnurrlis jedoch am seidenen Faden, wie die «Südostschweiz» schreibt: «Die Katze brach sich den Unterschenkel des rechten Hinterbeins», sagt Büsi-Mitbesitzerin Gabriela Heer, die in einer 3er-WG wohnt und die Katze mit ihren Mitbewohnern teilt, zu BLICK.
«Den Bruch konnte man nicht gipsen. Fräulein Büsi war durch den Bruch stark beeinträchtigt.» Mi-aua! «Wir hatten nur zwei Optionen: operieren oder einschläfern.» Für eine OP fehlte der WG jedoch das Geld. «Fräulein Büsi» drohte im Alter von 15 Jahren qualvoll zu verenden, im Glarnerland herrschte Katzenjammer.
Spendenaktion bringt Rettung
Doch dann die Rettung: «Stübli» und «Ochsen» stellten Sparsäuli auf, um Geld für die Büsi-OP zu sammeln. «Innert kürzester Zeit waren dank der Spendenaktion die 1700 Franken für die Operation zusammen. Sensationell», so Heer. «Ich war so froh über diese unglaubliche Solidarität in der Bevölkerung.»
Jahrelang leistete «Fräulein Büsi» den Glarnern Gesellschaft, nahm sich Zeit für die Bevölkerung, liess Streicheleinheiten zu – zumindest von Personen, die sie kennt.
Die Glarner dankten es der Katzendame. Und retteten dem Fräulein das Leben. «Ich kenne «Fräulein Büsi» schon seit Jahren», sagt «Stübli»-Besitzerin Ruth Bader. «Sie ist so ein liebes Kätzchen. Da ist es doch selbstverständlich, dass wir ihr helfen.»
«Glarner sind zäh»
Ein Glarnerland ohne «Fräulein Büsi»: unvorstellbar!
Die OP war nicht für die Katz – sondern ein voller Erfolg. Nun gehe es «Fräulein Büsi» wieder blendend, sagt Heer. «Sie ist jetzt 17 Jahre alt.» Ein hohes Katzenalter. Doch Heer denkt, dass ihre vierbeinige Greisin noch einige Frühlinge erleben wird: «Sie ist zäh – wie alle Glarner.»