Die Pflegepraktikantin für Innere Medizin aus Sachseln OW war nahezu in jeder freien Minute auf Skis unterwegs. Ihre Eltern haben eine Ferienwohnung in der Gegend, die nur zwanzig Minuten von daheim entfernt liegt. Die Piste war ihr zweites Zuhause. «Die Todesnachricht sitzt uns allen tief in den Knochen», sagt ein Feriengast an der Liftstation Balmeregg. «Es ist so tragisch, auch weil sie so jung war.»
Am Unglückstag herrschen perfekte Bedingungen. Die Täliskipiste ist bestens präpariert. Fiona M. fährt am Mittag mit ihren Freunden eine Abfahrt. Plötzlich hebt sie wegen einer Bodenwelle ab und prallt mit dem Gesicht heftig auf den Boden. Sie verliert das Bewusstsein, wird noch auf der Piste reanimiert und von der Rega ins Kantonsspital Luzern geflogen. Dort stirbt sie am Abend an den schweren Verletzungen.
«Sie war Stammgast und kannte die Piste gut», sagt Beat von Deschwanden, Leiter Betrieb und Unterhalt der Skipisten Frutt. «Es ist eine beliebte Abfahrt, sehr gut markiert und breit. Auf dieser Höhe haben wir feinen Naturschnee.» Über die Unfallursache kann der erfahrene Fachmann nur spekulieren: «Die Jungen riskieren oft mehr und sind sehr schnell unterwegs.»
Fiona M. hatte grosse Zukunftspläne. Wie ihre Mutter, die als Dorfärztin eine Praxis in Sachseln betreibt, interessierte sich die Tochter für Medizin. Das Praktikum im Kantonsspital Obwalden sollte der erste Schritt ins Berufsleben werden.
Eine ehemalige Schulkameradin von Fiona M. sagt: «Sie hatte ihr Leben noch vor sich und war immer aufgestellt. Die Meldung vom Unfall hat uns alle umgehauen.»
Speziell zu ihrem Bruder hatte die Verunglückte ein enges Verhältnis. Sie sahen sich oft und hielten fest zusammen. Auf Facebook nimmt er von seiner Schwester Abschied. Auf einem Foto trägt Fiona ihn per Huckepack, beide lachen. Der Bruder schreibt dazu nur ein Wort: «Blutzbrüdaz.»
* Name der Redaktion bekannt