Der Anschlag soll aus dem Nichts kommen, Unschuldige töten, ganze Nationen in Angst und Schrecken versetzen. Wenn die Terroristen der Dschihadisten-Miliz «Islamischer Staat» ihre Gräueltaten planen, soll keiner mithören, soll sie keiner an der Umsetzung ihrer Pläne hindern. Dafür brauchen sie sichere Kommunikationswege.
Deshalb würden die Terroristen «Technologie aus der Schweiz» benutzen, wie die «SonntagsZeitung» heute berichtet. Die Smartphone-App Threema speichert keine Daten, die Kommunikation ist vollständig verschlüsselt. In IS-Handbüchern werde der Dienst «mit viel Lob gepriesen»: er verfüge über ein «einzigartiges Sicherheitskonzept» und sei «stark und zuverlässig».
Gemäss Informationen der «SonntagsZeitung» haben Spezialisten des Bundesamts fürs Polizei (Fedpol) in mindestens einem Fall einer spezifischen Ermittlung Informationen über Threema-Nutzer verlangt. «Womöglich ging es um Terror-Aktivitäten». Auch der Nachrichtendienst NDB habe von den App-Machern die Herausgabe der Schlüssel gefordert, um die Nachrichten zu decodieren.
Jetzt wehrt sich das Start-up-Unternehmen aus Pfäffikon SZ. In einer schriftlichten Stellungnahme heisst es: «Wir legen insbesondere Wert auf die Feststellung, dass es erstens keinerlei Beweise gibt, dass Threema benutzt wurde, um Anschläge vorzubereiten.» Die erwähnten Handbücher, «deren Herkunft und Relevant völlig unklar ist»» würden «Dutzende von anderen Kommunikationsmitteln empfehlen, darunter auch Swisscom IO, Telegram, Surespot, Signal, iMessage oder FaceTime 3».
Dass Fedpol oder NDB je bei Threema vorstellig geworden sind, verneinen die Gründer: Keiner davon habe «je die Herausgabe von Daten oder Schlüsseln gefordert». (lex)