Es gab schon 2014 Differenzen
Kirchenrat nimmt zum ersten Mal Stellung zum Penis-Pfarrer

Um Himmels Willen: Ein Zentralschweizer Priester geriet in die Schlagzeilen, weil er ein Penisfoto verschickte. Einige Tage, nachdem der Fall an die Öffentlichkeit gelangte, äussert sich der Stansstader Kirchenrat dazu und bestätigt Differenzen mit dem Geistlichen.
Publiziert: 23.09.2020 um 18:28 Uhr
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Aktualisiert: 11.04.2023 um 07:18 Uhr
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Der Priester Damian B. schickte ein Penis-Bild an seine Sekretärin – das habe er nicht gewollt. Das Foto sollte gelöscht werden, erklärt er sich.
Foto: zvg

Der Priester Damian B.* verschickte via Whatsapp ein Penisbild an eine Sekretärin – er wurde inzwischen freigestellt. B. sieht sich aber selber als Opfer einer Verschwörung und reichte deshalb Strafanzeige gegen den Kirchenratspräsidenten, die Vizepräsidentin und die Kirchenratssekretärin ein. Die Liste der Anschuldigungen soll lang sein.

Zum ersten Mal nimmt nun der Stansstader Kirchenrat im Fall Stellung: Die angezeigten Personen fühlten sich betroffen, «da wir keine der erwähnten Anschuldigungen nachvollziehen können», heisst es in einer schriftlichen Stellungnahme des Kirchenratspräsidenten Edi Scodeller gegenüber dem «Bote der Urschweiz». Offenbar soll es bereits beim Amtsantritt von B. im Jahr 2014 zu Differenzen gekommen sein.

Angespanntes Verhältnis

Zwar sprach Scodeller gegenüber dem «Bote der Urschweiz» von einem «bis anhin guten» Verhältnis, jedoch habe es ab und zu arbeitsbedingte Diskussionen gegeben – vor allem in den Anfangszeiten des Arbeitsverhältnisses. Dabei musste teilweise sogar «externe Unterstützung» beigezogen werden.

Auch Damian B. schrieb am Freitag in einer Stellungnahme von einem angespannten Verhältnis zwischen ihm und dem Kirchenrat seit seinem Amtsantritt.

«Null Toleranz in solchen Fällen»

Laut dem Bistum Chur soll Damian B. freiwillig gegangen sein. Der Priester hingegen schreibt, er habe den Aufhebungsvertrag unterzeichnen müssen, noch bevor es zu einer Aussprache gekommen sei.

Wie es genau zur Demission des Priesters gekommen ist, kommentierte Scodeller nicht. Er machte aber klar, dass es seitens der Schweizerischen Bischofskonferenz eine klare Weisung gibt: «Null Toleranz bei solchen Vorfällen». (bra)

*Name geändert

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