Andrea K.* (32) spaziert am Samstagmorgen mit ihren drei Hunden über den verschneiten Waldweg Richtung Chnollen in Menzingen ZG. Sie biegt nach rechts ab und erschrickt. «Hinter der Kurve kam mir plötzlich ein Wolf entgegen», sagt sie zu BLICK.
Die junge Frau bleibt wie angewurzelt stehen. Der Wolf ebenso. «Er schaute mich an. Mir schlug das Herz bis zum Hals», so Andrea K. weiter.
Bereits am 15. Mai dieses Jahres wurde in Menzingen ein Wolf gesichtet. Gut möglich, dass es sich um dasselbe Tier handelt. Die Direktion des Innern des Kantons Zug sagte damals zur «Luzerner Zeitung»: «Der Kanton fördert die Rückkehr des scheuen Raubtiers nicht aktiv, ist aber darauf vorbereitet.»
SMS-Alarm bei Wolfssichtung
Andrea K. war nicht vorbereitet. «Ich dachte, was, wenn er nicht weggeht?», sagt sie. Doch nach ein paar Minuten macht der Wolf kehrt und verschwindet im Wald. Die Hundehalterin führt ihren Spaziergang fort. K.: «Das war aufregend. Ich habe noch nie einen Wolf in freier Wildbahn gesehen.»
Seit 2017 verfügt der Kanton Zug über ein Wolfskonzept. Darin ist festgehalten: Wird ein Wolf auf Zuger Kantonsgebiet nachgewiesen, erhalten die betroffenen Nutztierhalter umgehend einen SMS-Alarm. Generell gelten Wölfe als scheue Tiere, sie meiden den Kontakt zu Menschen. (hah)
* Name geändert