Eine Woche nach einer mutmasslichen Vergewaltigung in Emmen hat die Polizei das Opfer aus gesundheitlichen Gründen noch immer nicht vernehmen können. Der Täter ist auf der Flucht. Die Gemeinde entfernte im Internet einen Zeugenaufruf nach möglicherweise rassistischen Leser-Kommentaren zum Täter.
Vor einer Woche war die 26-jährige Frau bei Emmen von einem unbekannten Mann vom Velo gerissen und in einem nahen Waldstreifen an der Reuss mutmasslich vergewaltigt worden. Die Frau wurde am Rücken schwer verletzt.
Die Polizei erhofft sich vom Opfer zusätzliche Hinweise zum Täter.
Eine Sonderkommission arbeite mit Hochdruck an der Auswertung von Spuren und Hinweisen zum Täter, sagte ein Sprecher der Luzerner Polizei.
Der Fall sorgt derweil im Internet für emotionale Diskussionen. Die Gemeinde Emmen hat auf ihrer Facebook-Seite den Zeugenaufruf der Polizei veröffentlicht. Das hat offenbar zu so bösartigen Kommentaren geführt, dass diese Funktion geschlossen werden musste. Die strittigen Einträge wurden vergangene Woche an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet, wie das SRF-Regionaljournal berichtete.
Insgesamt seien nach der Publikation des Zeugenaufrufs am 22. Juli gegen 1000 Kommentare über Facebook eingegangen, erklärte der Marketingverantwortliche der Gemeinde Emmen, André Gassmann, auf Anfrage. Davon seien knapp eine Handvoll Einträge umstritten gewesen.
Die umstrittenen Kommentare hätten den mutmasslichen Täter betroffen, sagte der Marketingverantwortliche. Gemäss Zeugenaufruf der Staatsanwaltschaft soll der Täter von heller Hautfarbe sein und gebrochen Deutsch gesprochen haben. (SDA/bih)