Die Touristen bringen viel Geld nach Luzern, doch sie bringen die Luzerner auch in Gefahr. Denn immer wieder kommt es auf Luzerner Strassen zu gefährlichen Situationen, weil sich Touristen nicht an die Verkehrsregeln halten.
Im März dieses Jahres kam sogar jemand deswegen ums Leben. Weil eine Touristengruppe über ein Rotlicht lief, musste ein Buschauffeur der Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) abrupt bremsen. Dabei stürzte eine 80-jährige Passagieren. Drei Tage später erlag sie ihren Verletzungen (Blick.ch berichtete).
Reiseleiter in der Pflicht
Pro Jahr werden in Luzern rund 50 Passagiere verletzt, weil Busse notfallmässig abbremsen müssen. Und es werden immer mehr, wie die «Zentralschweiz am Sonntag» schreibt.
VBL-Sprecher Christian Bertschi sagt: «Wir stellen das Problem besonders bei asiatischen Reisegruppen fest. Gerade auf der Seebrücke kommt es immer wieder vor, dass sie nicht den Fussgängerstreifen benützen oder sich mit der Kamera mitten auf die Strasse stellen, um ihre Begleiter mitsamt dem See und dem Bergpanorama auf ein Bild zu bekommen.»
Seit dem tödlichen Unfall im März fordern die VBL im Bus die Passagiere auf, sich festzuhalten. Doch nun werden die VBL auch bei den Reiseleitern aktiv: Sie sollen ihre Gäste besser informieren.
«Wir werden die Stadtführerinnen, die mit Gruppen in der Stadt unterwegs sind, nochmals explizit darauf aufmerksam machen», sagt Sibylle Gerardi von Luzern Tourismus. Zudem versuche man die Gruppe auf 25 Personen zu beschränken, damit die Reiseleiter die ganze Gruppe im Augen behalten können.
«Wir wollen keinen Unfall mit Toten erleben»
Doch um Luzern wieder sicherer zu machen, müssen alle mithelfen. «Es ist wichtig, dass alle Beteiligten, also auch Hotels, Geschäfte, sonstige Anbieter und die Verkehrspolizei, hier unterstützen», sagt Gerardi zur «Zentralschweiz am Sonntag».
Die Lage ist ernst, die Zeit drängt. «Wir wollen nicht zuerst einen weiteren schweren Unfall mit Toten erleben müssen», sagt VBL-Sprecher Bertschi. (sas)