Im März sorgten zwölf Fasnächtler in Schwyz für grossen Aufsehen! Die Schweizer im Alter zwischen 18 und 30 Jahren tauchten in weissen Ku-Klux-Klan-Kutten auf. Die Drahtzieher der Aktion stammen aus dem Umfeld des gewaltbereiten Blood-and-Honour-Netzwerks (BLICK berichtete).
Die Staatsanwaltschaft Innerschwyz hat nun die Strafuntersuchung abgeschlossen.
Sie erlässt Strafbefehle wegen grober Belästigung und spricht eine Busse gegen die Beteiligten aus. Zudem auferlegt sie ihnen die Verfahrenskosten. Der öffentliche Auftritt habe die Grenzen der an der Fasnacht geltenden Narrenfreiheit überschritten und Sitte und Anstand grob verletzt.
Der Vorwurf der Rassendiskriminierung hat sich aber nicht erhärtet. Dies weil die «Beteiligten nicht beabsichtigten, Drittpersonen für das Gedankengut des Ku-Klux-Klans zu gewinnen», steht in der Mitteilung der Kantonspolizei Schwyz.
Fakelzug mit Keltenkreuz-Fahne
An der Fasnacht marschierten die Maskierten in Zweierkolonne, mit brennenden Fackeln und einer Keltenkreuz-Fahne vom Hinterdorf auf den Hauptplatz. Darauf gingen bei der Polizei mehrere Beschwerden ein und Ermittlungen wurden aufgenommen. Als Folge des Vorfalls hatte im April das Bündnis Buntes Schwyz zu einer Kundgebung gegen Rassismus aufgerufen, zu der mehrere hundert Personen kamen.
Die zwölf Männer haben nun die Möglichkeit, innert zehn Tagen Einsprache gegen den Strafbefehl zu erheben und die Beurteilung durch das Gericht zu verlangen.
Der rassistische Ku-Klux-Klan wurde in seiner ursprünglichen Form 1865 im US-Bundesstaat Tennessee gegründet. Mit Morden an Afroamerikanern und Attentaten auf Politiker kämpfte der Geheimbund gegen die Abschaffung der Sklaverei. Bei nächtlichen Überfällen trugen Mitglieder weisse Kutten mit Kapuzen und verbreiteten mit brennenden Kreuzen Angst und Schrecken. (man)